Projekt „Bewusst heizen, Kosten sparen“
Modellvorhaben: Bewusst heizen, Kosten sparen – gut informierte Mieter verbrauchen weniger Heizenergie
Das Modell
Gemeinsam mit ihren Partnern hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) in diesem Pilotprojekt über mehrere Jahre die Heizungsverbräuche von etwa 1.000 Mieterhaushalten aus Essen, München und Berlin ausgewertet. Rund 200 Haushalte erhielten dabei regelmäßig Informationen über ihren Wärmeverbrauch via Webportal, App oder per Post. Die Ergebnisse des Modellvorhabens "Bewusst heizen, Kosten sparen" liegen vor – und sie stimmen sehr zuversichtlich.
Mittelfristig 10 % Verbrauchssenkung
Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, benötigen im Durchschnitt 10 % weniger Energie als jene, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten. Dieses zentrale Ergebnis des Abschlussberichtes des Modellvorhabens "Bewusst heizen, Kosten sparen" dürfte Verwalter und Eigentümer aufhorchen lassen. Denn die Klagen über den permanenten Anstieg der "zweiten Miete" häufen sich. Projektpartner dieser groß angelegten Studie sind die Deutsche Energie-Agentur, der Deutsche Mieterbund, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Wohnungsgesellschaften und ista.
Energiewende unterstützen
Die Bereitschaft, an einer sicheren, bezahlbaren und klimaschonenden Energiezukunft mitzuwirken, ist längst bei allen Beteiligten – Mieter, Verwalter und Eigentümer – angekommen. Sie alle haben ein gemeinsames Interesse daran, in einem vernünftigen und machbaren Rahmen die Energiewerte zu optimieren. Der daraus resultierenden Steigerung der Energieeffizienz kommt eine besondere Bedeutung zu, denn sie ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht die Basis der Energiewende. Mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs entfällt auf Gebäude. Wenn hier Verbesserungen erzielt werden können, so schont das Umwelt und Ressourcen maßgeblich. Gerade in diesem Punkt ist auch kurzfristig und ohne größeres Investment Beträchtliches erreichbar. Die Lösung heißt Energiedatenmanagement.
Kenntnis der Verbrauchswerte als Handlungsvoraussetzung
Die Visualisierung der Verbrauchsdaten zielt auf einen ganz wichtigen Faktor für mehr Effizienz im Gebäudebereich: die ständig steigenden Heizkosten. Diese sind seit 1995 um mehr als 130 %gestiegen. Für viele Haushalte sind die Kosten für Heizung (siehe Heizkostenabrechnung) und Warmwasser (siehe Warmwasserabrechnung) daher mittlerweile zur echten Belastung geworden. Entsprechend groß ist der Handlungsbedarf, um Verbrauch und Kosten zu senken. Eine Grundvoraussetzung dafür, ist zeitnah zu wissen, wie viel Wärmeenergie verbraucht wird.
Dadurch entstehen Energieverluste:
- nicht ausreichend gekennzeichneter Nutzungsgrad des Wärmeerzeugers
- unzureichende Wärmedämmung
- fehlende kontinuierliche Verbrauchertransparenz
- nicht ausreichende Kennzeichnung des Energieverbrauchs
- zeitversetzte Abrechnung
Forsa-Studie: Ist die jährliche Information über die Heizkosten noch zeitgemäß?
Mieter wünschen unterjährige Informationen über Ihren Wärmeverbrauch
Die Verbraucher verbinden die Energiewende gegenwärtig hauptsächlich mit steigenden Strompreisen. Dabei lassen sich bei Heizung und Warmwasser schon mit geringen Investitionen deutliche Energie- und Kosteneinsparungen erzielen. Gleichzeitig wünschen sich die Verbraucher häufigere Informationen und sogar die EU fordert in der neuen Energieeffizienzrichtlinie (EED) künftig die unterjährige Verbrauchsinformation. Das ista Energiedatenmanagement stellt hier eine einfache und schnell umsetzbare Lösung dar.
Genaue Heizkosten weitgehend unbekannt
Die Verbraucher wünschen sich mehr als einmal jährlich Informationen und damit eine stärkere Möglichkeit zur Kontrolle über ihre Heizkosten. Dies belegt eine im Auftrag des Essener Energiedienstleisters ista vom Marktforschungsinstitut Forsa durchgeführte Studie zum Energiebewusstsein in deutschen Haushalten. So fehlt es rund drei Vierteln (76 %) der Teilnehmer an exaktem Wissen über das eigene Heizverhalten und die damit verbundenen Kosten. Die bisher nur jährlich eintreffende Heizkostenabrechnung kann hier schnell zu einer unangenehmen Überraschung werden.
Die Befragung zeigt, dass rund zwei Drittel der Verbraucher (65 %) zusätzliche unterjährige Informationen möchten. Mehr als die Hälfte davon (53 %) wollen sogar monatlich oder häufiger unterrichtet werden. Sie haben erkannt, dass nur der sparen kann, der auch weiß, was er verbraucht. Die von den Verbrauchern gewünschte Klarheit schafft die regelmäßige Verbrauchsinformation zum Heiz- bzw. Warmwasserverbrauch. Damit erhalten Mieter eine unmittelbare Rückmeldung und können jederzeit sinnvolle Korrekturen an ihrem Verbrauchsverhalten vornehmen. In der Praxis können so Einsparungen von durchschnittlich 15 % * erreicht werden.
EU fordert unterjährige Verbrauchsinformation
Die Bedeutung der unterjährigen Verbrauchsinformation hat auch die Europäische Union erkannt und deshalb entsprechende Maßnahmen in der neuen Energieeffizienzrichtlinie festgeschrieben. Mieter sollen hier neben einer jährlichen Abrechnung der Energiekosten mehrmals pro Jahr nachvollziehbare
Informationen über ihr individuelles Verbrauchsverhalten erhalten und so stärker zum Energiesparen motiviert werden.
Dabei drängt die Zeit: Die Energieeffizienzrichtlinie ist schon im Dezember 2012 in Kraft getreten und soll bis zum 5. Juni 2014 von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. Damit will die EU sicherstellen, dass ihr übergeordnetes Energieeffizienzziel – eine Steigerung um 20 % bis 2020 – noch erreicht wird. Ein wichtiger Baustein ist dabei die höhere Verbrauchstransparenz. Vor diesem Hintergrund sollten Vermieter und Verwalter hier rechtzeitig aktiv werden.
EDM premium kann bereits heute mit geringem Aufwand auf breiter Ebene eingesetzt werden. Hierzu wird der individuelle Wärmeverbrauch in den Wohnungen erfasst und per Funk an ista übermittelt. Dafür sind lediglich funkbasierte Heizkostenverteilerund Wasserzähler erforderlich, die in das Funksystem symphonic sensor net eingebunden werden. Sofern bereits Messtechnik von ista eingesetzt wird, kann diese oftmals einfach durch den Einsatz einer Kommunikationseinheit ergänzt werden. Das bidirektionale Funksystem symphonic sensor net von ista ist ein modulares Systemkonzept, das aus verschiedenen Komponenten zur Verbrauchserfassung besteht. Das Besondere daran: Mit Hilfe eines Impulsmoduls können zusätzlich Strom-, Gas- oder Hauswasserzähler mit entsprechender Schnittstelle integriert werden. Alle Geräte messen in regelmäßigen Abständen den Verbrauch und übertragen ihn auf Anfrage über die Kommunikationseinheit per Funk an ista.
Das Ganze funktioniert nach einem einfachen Prinzip:
Alle Komponenten des symphonic sensor net Funksystems sind ausschließlich batteriebetrieben. Dadurch ist eine unkomplizierte Integration in bestehende Liegenschaften noch im Nachhinein möglich. Auch eine Systemerweiterung ist durch das Baukastenprinzip ohne aufwändigen Austausch der vorhandenen Messtechnik problemlos durchführbar.
* Ergebnis eines Feldversuchs des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt
EU-Projekt eSESH
Gemeinsam den Energieverbrauch senken
Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, mit dem Projekt eSESH (Saving Energy in Social Housing) neue Lösungen zu entwickeln und zu fördern, die den Energieverbrauch in Europa drastisch reduzieren – und das ganz besonders im sozialen Wohnungsbau.Die teilnehmenden Mieter werden auf unterschiedliche Art und Weise bei der eigenverantwortlichen Optimierung ihres Energieverbrauchs unterstützt. Um dieses Ziel erfolgreich umzusetzen, werden den beteiligten Mietern über ein Internetportal Informationen über den eigenen Verbrauch bzw. das eigene Verbrauchsverhalten zur Verfügung gestellt. So gewinnen die Mieter einen Überblick über ihr persönliches Energieverhalten und können dieses bei Bedarf bewusst anpassen.
Mehr Transparenz für Verwalter und Mieter
Unter dem Aspekt der „Energietransparenz“ bietet die Nassauische Heimstätte Wohnstadt in Kooperation mit ista Deutschland das Energiedatenmanagement (EDM) premium an. Dieses beinhaltet ein komfortables Internetportal, über das die teilnehmenden Mieter ihre aktuellen Energieverbrauchsdaten sowie ihre -kosten für Heizung und Wasser jederzeit abrufen können – und das jeweils im Vergleich zum Vorjahr.
Weitere Einsparpotenziale durch die Optimierung der Heizungsanlage
Im Rahmen des eSESH-Projektes erstellt ista auch Heizungs-EKG-Gutachten für jede Liegenschaft. Mit einer hochauflösenden Messung werden alle energetisch relevanten Messwerte sowie die wesentlichen Betriebszustände der Heizkessel automatisch erfasst.