Wie wir leben und wie viel CO₂ wir ausstoßen, ist individuell unterschiedlich. Es gibt jedoch auch klare Trends, die – statistisch gesehen – mit unterschiedlichen demografischen Merkmalen korrelieren. Dazu kommen Einflussfaktoren wie die Wohnsituation oder Haustiere. Zeit für einen Datenüberblick.

Mit statistischen Daten ist es so eine Sache: Sie sind spannend, weil sie Zusammenhänge aufzudecken scheinen. Gleichzeitig lassen sie kaum Rückschlüsse auf die individuelle Situation zu. Die Frage nach dem CO2-Ausstoß in unterschiedlichen demografischen Gruppen ist trotzdem relevant. Denn die Daten zeigen uns, wo wir – ganz individuell – gegensteuern oder kompensieren können, und weisen den Weg zu sinnvollen Sparmaßnahmen auf breiter Ebene.

CO₂-Ausstoß: Einkommen hat besonders viel Einfluss

Einer der wichtigsten Faktoren, die Heizverhalten und CO2-Fußabdruck beeinflussen, ist das Haushaltseinkommen. So gaben im Jahr 2020 in Deutschland Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1.300 Euro im Schnitt 95 Euro pro Monat für Wohnenergie aus. Bei Haushalten der höchsten Einkommensklasse waren es durchschnittlich 206 Euro pro Monat, meldete Destatis im Januar 2022. Gleichzeitig stieg der Anteil an den Konsumausgaben an, je weniger Geld im Haushalt zur Verfügung stand.

Den Zusammenhang zwischen Einkommen und CO2-Ausstoß konnte das Umweltbundesamt 2021 in einer Studie ebenfalls belegen: Je höher das Einkommen, desto höher sind auch die Umweltschäden, z. B. durch mehr Treibhausgasemissionen, höheren Flächenverbrauch oder steigenden Wasserverbrauch. Besonders ins Gewicht fallen, dass einkommensstarke Bevölkerungsgruppen mobiler sind und in größeren Wohnungen und Häusern leben.

Jung und alt: Wessen CO₂-Fußabdruck ist größer?

Das Umweltbundesamt hält in seiner Studie von 2021 fest: Mit steigendem Alter sinken die Treibhausgasemissionen. Allerdings hängt der CO2-Ausstoß nicht unmittelbar mit dem Alter zusammen, sondern folgt dem typischen Verhalten der Altersgruppe. So wohnen ältere Menschen in durchschnittlich größeren Wohnungen und verursachen damit höhere Heizkosten. Umgekehrt sind jüngere Menschen mobiler und reisen mehr. Das wiegt deutlich schwerer, weil Autos und vor allem der Flugverkehr sehr hohe Emissionen verursachen.

Bei der CO2-sparenden Ernährung haben die ganz Jungen allerdings die Nase vorn. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt in seinem Ernährungsreport 2021 fest, dass 47 Prozent der 17- bis 29-Jährigen öfter vegetarische oder vegane Produkte wählen. In dieser Gruppe ernähren sich 6 Prozent vegan und 12 Prozent vegetarisch – verglichen mit 2 bzw. 10 Prozent im Durchschnitt aller Altersgruppen.

Ökologischer Pfotenabdruck – Klimabilanz von Haustieren

Haustiere treiben den CO2-Ausstoß in die Höhe. Vor allem Fleischfresser, also Hunde und Katzen verschlechtern die Klimabilanz. Eine Untersuchung der TU Berlin hatte 2020 festgestellt, dass ein 30 Kilo schwerer Hund etwa eine Tonne CO2 pro Jahr verursacht. Das entspricht einem Flug von Frankfurt nach Las Palmas auf den Kanaren.

Halterinnen und Halter können Emissionen sparen, wenn sie kleinere Hunde wählen, mehr Trockenfutter verfüttern und den Hundekot in Beuteln entsorgen, statt ihn am Wegesrand verrotten zu lassen. Vegane Ernährung ist bei Hunden möglich, bei Katzen jedoch kaum umzusetzen.

CO₂-Ausstoß bewusst machen – und kompensieren

Wie groß der eigene CO2-Fußabdruck ist, lässt sich in den meisten Fällen nicht exakt herausfinden. Eine gute Schätzung gibt es jedoch bereits mit ein paar Klicks: Unser CO2-Rechner berechnet die ungefähren Emissionen anhand von Lebensstil, Wohnsituation und Mobilitätsverhalten. Außerdem zeigt er, mit wie vielen Bäumen sich der Ausstoß kompensieren lässt.

Hier geht’s zum CO₂-Rechner.

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