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Das Tempo bei der Digitalisierung der Immobilienbranche nimmt zu

Themen: Start-ups, Innovation, Digitalisierung, Digitalisierung, Innovation, Start-ups

Ein Interview mit Philip Rodowski über Herzblut, Schweiß und Leidenschaft bei der Digitalisierung der Immobilienwirtschaft

Philip Rodowski ist Geschäftsführer von objego – dem Start-up für digitale Immobilienverwaltung von ista. Philip bringt viel Erfahrung aus der Start-up Szene mit: Vor objego hat er zwei erfolgreiche Start-ups gegründet und aufgebaut. Wir haben ihn zum Interview über Kundenzufriedenheit, Digitalisierung und einen Ausblick auf 2021 getroffen.

Lieber Philip, danke, dass du dir Zeit für ein Interview genommen hast. Wie sieht es persönlich bei dir momentan aus? Jahresendspurt oder Jahresausklang?

Auf jeden Fall Jahresendspurt. Wir haben dieses Jahr viel geschafft, auf das wir sehr stolz sein können. Aber: Für nächstes Jahr haben wir natürlich noch weitere Ziele und Herausforderungen zu lösen, die wir jetzt schon vorbereiten. Das betrifft zum einen den Ausbau der Organisation, aber natürlich vor allem das Produkt. Was wollen wir unseren Kunden im ersten Quartal 2021 an neuen Funktionalitäten anbieten? Da stecken wir gerade in den letzten Abstimmungen und Entwicklungen.

Gibt es Projekte, die dieses Jahr noch abgeschlossen werden?

Definitiv. Wir werden dieses Jahr noch eine wesentliche Funktion ergänzen. Dann lassen sich über objego auch Nebenkosten für Gewerbeeinheiten abrechnen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem wir uns deutlich von Marktbegleitern abheben können. Damit werden wir voraussichtlich noch vor Weihnachten live gehen.

Wie zufrieden bist du mit dem Jahr 2020 für objego?

Wenn man bedenkt, wo wir als Unternehmen Anfang des Jahres standen und wo wir heute stehen, dann können wir, glaube ich, extrem stolz sein. Vor einem Jahr sind wir mit unserem MVP (Minimum Viable Product - ist die erste minimal funktionsfähige Version eines Produkts) live gegangen. Damals waren wir noch als internes Projekt im Venture Hub der ista aufgehangen. Anfang 2020 wurde die objego GmbH als eigenständige Gesellschaft gegründet. Die ersten Mitarbeiter haben angefangen, als es gerade mit Corona losging. Wir haben es geschafft, sowohl das Recruiting als auch die Einarbeitung der Mitarbeiter komplett digital durchzuführen. Auch unser Produkt wurde konsequent in Abstimmung mit dem Kunden weiterentwickelt. Es wurde keine Funktion umgesetzt, bevor sie nicht intensiv mit den Kunden getestet und optimiert wurde. Unter diesen Voraussetzungen können wir mit allem, was wir hinsichtlich Organisation, Produkt und Kundengewinnung erreicht haben, absolut zufrieden sein.

Wenn du auf 2020 zurückschaust, hast du einen „Kunden-Moment“ im Kopf, der besonders eindrucksvoll war?

Wir sehen jetzt, dass die Zahlungsbereitschaft für das Produkt da ist. Das ist immer etwas ganz Besonderes. Es zeigt uns, dass das, was wir mit sehr viel Herzblut, Schweiß und Leidenschaft mit dem gesamten Team entwickelt haben, vom Kunden entsprechend honoriert wird. Darüber hinaus haben wir in den letzten Monaten eine repräsentative Kundenumfrage unter etwa 1.000 Vermietern durchgeführt. Das hat uns geholfen, die Erwartungen unserer Kunden noch besser zu verstehen.

Wie siehst du das Marktumfeld im Bereich PropTech im kommenden Jahr?

Auch wenn es generell natürlich kein schönes Thema ist, aber für die Digitalisierung ist Corona ein absoluter Beschleuniger. Wir sehen jetzt ganz deutlich, dass viele Prozesse nur noch digital abzubilden sind. Wenn ich mir diesbezüglich Bereiche anschaue, in denen die Digitalisierung schon deutlich fortgeschrittener ist, wie zum Beispiel den Handel, dann haben sich hier coronabedingt die Onlne-Anteile in etwa verdoppelt. So wird es auch in der Immobilienbranche kommen. Alles was digitalisiert werden kann, wird letztendlich digitalisiert. Das wird sicher nicht von heute auf morgen geschehen, aber es ist ein Trend, der uns auch die nächsten Jahre begleiten wird.

Gerade im Immobilienbereich gibt es verschiedenste Beispiele, die den Bedarf an Veränderung der Gesetzgebung veranschaulichen. Auch die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes sieht keine reine Online-Versammlung der Eigentümergemeinschaft vor. Das neue Regelwerk erlaubt immerhin, digitale Möglichkeiten wie die Teilnahme per Video zu nutzen. Das heißt, wir müssen zunächst die Regularien den aktuellen Marktgegebenheiten anpassen. Aber wenn eine Aktiengesellschaft eine Versammlung von ein paar Tausend Aktionären digital durchführen kann, sollte auch eine Eigentümerversammlung komplett digital durchgeführt werden können.

Wenn der Teamaufbau genau in die Zeit fällt, in der das Thema extrem an Fahrt gewinnt, ist das doch sehr motivierend, oder?

Definitiv. Wenn man direkt die Ergebnisse sieht, ist das auf jeden Fall eine super Motivation fürs Team. Ich glaube, man kann sich an anderen Branchen orientieren, in denen die Digitalisierung und auch die Akzeptanz für digitale Services schon weiter vorangeschritten ist. Wenn man sich die Online-Bank N26 anschaut: Noch vor ein paar Jahren hätte niemand gedacht, dass man irgendwann sein Bankkonto nur noch per Smartphone-App eröffnet und bedient.

Was bedeutet das für objego?

Ich bin davon überzeugt, dass wir bei der Nebenkostenabrechnung ähnliches andenken müssen. Da spielen noch weitere Technologien und Trends eine Rolle. Deshalb haben wir für das nächste Jahr „Automatisierung“ als übergeordnetes Thema für uns ausgerufen. Nachdem wir den Prozess der Nebenkostenabrechnung jetzt schon sehr intuitiv in der Software abbilden, ist es unser Ziel, den Prozess zu automatisieren.

Da hilft uns auch die Bankenschnittstelle weiter. Es gibt ja die Möglichkeit, objego mit dem Bankkonto zu verknüpfen und automatisiert Einnahmen und Ausgaben in die Software einzuspielen. Unser Kunde sollte letztendlich einen automatisierten Vorschlag seiner Nebenkostenabrechnung erhalten. Er muss dann einmal alles kontrollieren, den Vorschlag akzeptieren – das war.

Ihr habt dieses Jahr viele Webinare abgehalten – was beschäftigt die Leute besonders?

Wir haben bei den Webinaren bewusst ganz unterschiedliche Thematiken platziert: Nebenkostenabrechnung, Anforderungen durch EED, aber auch aktuelle Rechtsprechung und Vermieterpflichten. Wir richten uns mit unserem Produkt an die privaten Vermieter, die die Verwaltung ihrer Objekte oft in der Freizeit erledigen und somit nicht immer mit der gültigen Rechtssprechung vertraut sind. Wir möchten für diese Vermieter – unsere Kunden - Anlaufstelle Nummer eins in sämtlichen Fragen rund um die Immobilie sein.

Lieber Philip, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir und deinen Mitarbeitern ein erfolgreiches Jahr 2021.

Sie interessieren sich für Webinare zu relevanten Vermieter-Themen: objego.de

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