

Die Heizkostenabrechnung zeigt uns schwarz auf weiß, wie viel wir im vergangenen Jahr verbraucht haben. Trotzdem bleiben viele Fragen: Was steht drin? Ist alles korrekt? Welche Hinweise geben die Zahlen? Lassen sich Sparpotenziale erkennen? Wir erklären, wie die Heizkostenabrechnung richtig zu lesen ist.
Sie ist gerecht, aber ungeliebt – und viel schlauer, als wir vermuten: Die individuelle Heizkostenabrechnung zeigt, wie hoch der Wärmeverbrauch im vergangenen Jahr war und weist die Kosten zu. Im Umkehrschluss heißt das: Wer sieht, was er oder sie tatsächlich auf der Uhr hat, kann den eigenen Verbrauch anpassen. Das spart Kosten und hilft der Umwelt durch geringeren CO2-Ausstoß.
So gehen Sie vor, wenn die Abrechnung kommt:
- Kontrollieren Sie die Daten.
- Rechnen Sie Verbrauch und Kosten nach.
- Vergleichen Sie Verbrauchsdaten, um Sparpotenziale zu erkennen.
Kontrollieren:
Stimmen Anschrift [1], Liegenschaftsnummer [3] und Abrechnungszeitraum [4]?
Prüfen:
Sind die Gesamtkosten [5] für den jeweiligen Zeitraum plausibel? Liegen Sie über oder unter den Vorauszahlungen?
Sind Ablese- und Verbrauchswerte [6] plausibel? Sie zeigen, welche Zählerwerte der Abrechnung zugrunde liegen.
Nachfragen:
Fragen richten Sie an die Hausverwaltung oder den Vermieter [2]. Halten Sie dafür die Liegenschaftsnummer [3] bereit und beachten Sie Hinweise in der rechten Spalte [7].
Prüfen:
Die Gesamtkosten der Liegenschaft ergeben sich aus den Kosten der Heizanlage (8) und Zusatz- sowie Hausnebenkosten [9].
Rechnen Sie nach, ob die Unterteilung der Heiz- und Warmwasserkosten [10] stimmt. Im Beispiel wird der Energieverbrauch für Warmwasser nicht über einen Wärmezähler gemessen und daher prozentual umgelegt. Der Anteil liegt bei 10,1 Prozent [11].
Stimmt die Rechnung [12]? Die Differenz aus Kosten der Heizanlage und Warmwasseranteil ergibt den Heizkostenanteil.
Verbrauchsdaten checken und vergleichen:
Bei den Gesamtkosten [13] wird zwischen Heiz- und Warmwasserkosten unterschieden. 30 bis 50 Prozent der Gesamtkosten machen den Grundkostenanteil und die restlichen 50 bis 70 Prozent den Verbrauchskostenanteil aus. Die Grundkosten werden in der Regel nach der Wohnungsgröße verteilt, die Verbrauchskosten nach gemessenen bzw. erfassten Verbräuchen aufgeteilt.
Teilt man die Gesamtkosten durch die jeweiligen Gesamteinheiten [14] – Quadratmeter bzw. erfasste Verbrauchseinheiten –, erhält man den Betrag je Einheit [15].
Dieser Wert wird anschließend für die Grundkosten mit der Wohnfläche Ihrer Wohnung multipliziert [16]. Die Verbrauchskosten errechnen sich aus den Ablese- und Verbrauchswerten [6], multipliziert mit den Kosten pro Verbrauchseinheit.
Daraus ergibt sich der Kostenanteil der einzelnen Wohnungen [17].
Auch die Heiz- und Warmwasserkosten [18] werden individuell errechnet bzw. umgelegt. Haushaltsnahe Dienstleistungen (Wartungskosten, Kaminfeger u. ä.) [19] zahlen Sie anteilig.
So erkennen Sie Sparpotenziale
Um individuelle Sparpotenziale aufzudecken, vergleichen Sie Ihren Verbrauch mit dem Vorjahr. Ist der Verbrauch gestiegen oder gefallen? Welche Gründe gibt es dafür? In welchen Bereichen kann ich ansetzen, um gestiegene Kosten wieder zu senken? Welches Verhalten oder welche Maßnahmen sollte ich beibehalten, um gefallene Kosten weiter auf niedrigem Niveau zu halten?
Wer noch genauer wissen möchte, wo sich das Sparen lohnt, ist mit der Verbrauchsanalyse gut bedient. Sie zeigt die individuelle Verbrauchs- und Kostenentwicklung der letzten drei Jahre. Hier ist auf einen Blick ersichtlich, um wie viel Prozent der jeweilige Verbrauch im Verhältnis zum Gesamtverbrauch der Liegenschaft gestiegen oder gesunken ist.