Wissen ist die wichtigste Ressource, wenn wir gemeinsam unseren CO2-Fußabdruck verringern wollen. Der diesjährige Fortschrittsbericht zeigt, wie ista mit eigener Expertise gesellschaftliches Engagement für Klimaschutz unterstützt. Zum Beispiel im Projekt „ista macht Schule“.

David Berg und Nils Pfingsten haben an einem Berliner Gymnasium mit Schüler:innen über Energieeffizienz in Gebäuden diskutiert – und dabei manche Überraschung erlebt. 

„Ich habe gestaunt, wie gut die Kids schon im Thema waren“, sagt Nils Pfingsten. „Unsere Fragen waren für sie nicht neu, wir mussten ihnen nichts aus der Nase ziehen, im Gegenteil: Sie hatten direkt eigene Ideen, was man zum Energiesparen in Gebäuden tun kann – auch in ihrer eigenen Umgebung, in der Schule.“ – „Aber am spannendsten war es für sie natürlich, als sie das Laser-Thermometer in die Hand nehmen und selbst losziehen durften, um Temperaturen im Schulgebäude zu messen“, erinnert sich David Berg. 

Schulbesuch von Energie-Experten

Klimaschutz auf dem Stundenplan: Für Schüler:innen der Jahrgangsstufe 8 an einem Gymnasium in Berlin Wannsee geht es dabei an einem Donnerstag im Mai ganz praktisch zu. In ihrem Nachhaltigkeitskurs erhalten sie Besuch von ista: David Berg und Nils Pfingsten sind zu ihnen gekommen, um über ein Thema zu diskutieren, das für sie beide seit über 25 Jahren zum beruflichen Alltag gehört: Energieeffizienz und klimafreundliche Energiesparmaßnahmen in Gebäuden. 

„Wofür habt ihr denn heute Morgen schon Energie verbraucht?“ Eine Antwort hören die Gäste auf diese Einstiegsfrage immer wieder: „Für mein Handy!“ Dass die Schüler:innen ihre Smartphones für die KlimaStunde dann ausnahmsweise auch im Unterricht benutzen dürfen, ist ein echter Eisbrecher.  

Gleich zu Beginn sollen sie einen QR-Code scannen, um an einer kurzen Umfrage teilzunehmen. „Das fanden sie natürlich total cool“, sagt David Berg, der selbst einen zehnjährigen Sohn und eine 13-jährige Tochter hat. „Und da merkte man auch, wie sehr Technik für die Kinder längst zum Alltag gehört: Dass man sich Informationen 24/7 von überall her auf der Welt holt, ist für sie völlig selbstverständlich.“

Fußabdruck mit Aha-Effekt

Wissensvermittlung von Angesicht zu Angesicht ist für beide Seiten eine echte Bereicherung. Im Rahmen des Bildungsprojekts „ista macht Schule“ gehen ista Mitarbeiter:innen seit 2017 regelmäßig in Schulklassen, um über Energieverbrauch und Emissionen im Gebäudesektor zu sprechen. Dabei geben sie konkrete Tipps, was jede:r Einzelne tun kann, um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen.  

Gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein BildungsCent e.V. hat ista zudem das Programm „KlimaPakete“ initiiert: Teilnehmende Schulklassen erhalten sechs Pakete mit Informationen zu den Klimaschutz-Aspekten Energie, Gebäude, Industrie, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft. Jedes einzelne enthält Lernmaterialien und diverse Anregungen dafür, selbst aktiv zu werden. Auch den Schulbesuch in Berlin führt ista in Kooperation mit BildungsCent e.V. durch.  

Bevor Nils Pfingsten und David Berg auf das Thema Gebäudeenergie zu sprechen kommen, schicken sie ein wenig Grundwissen voraus: Wie groß ist unser CO2-Fußabdruck eigentlich im Durchschnitt? „Dass es in Deutschland 10,8 Tonnen CO2 pro Person sind – mehr als zehnmal so viel wie der vom Umweltbundesamt empfohlene Zielwert –, war wirklich ein Aha-Effekt für die Kinder“, erinnert sich David Berg. „Bei der Einschätzung, welchen Anteil daran die Gebäudeenergie hat, nämlich immerhin 20 %, lagen sie dann erstaunlich richtig“, sagt Nils Pfingsten anerkennend. Als erstes würden viele bei Emissionen doch eher an Autoverkehr oder rauchende Fabrikschornsteine denken.

Schwachstellen finden mit dem Laser-Thermometer

Auf welche Weise diese 20 % reduziert werden könnten, darum geht es dann in der Klimaschutzstunde. Richtig Lüften, sparsam Heizen – diese Themen geht der Kurs ganz praktisch an, am Beispiel der eigenen Schule. Zwei Gruppen schwärmen aus und suchen, ausgestattet mit Checkliste und Laser-Thermometer, nach Schwachstellen im Gebäude: Wo sind Fenster nicht gut isoliert oder Wände schlecht gedämmt, so dass viel Energie verloren geht? Wo fehlen Thermostat-Ventile an den Heizkörpern, so dass sie gar nicht von Hand geregelt werden können? Wo stehen Tische, Schränke oder Regale vor den Heizungen, so dass die warme Luft nicht richtig zirkulieren kann? 

Die Tour durch das Schulgebäude verlangt den beiden ista Mitarbeitern auch pädagogische Fähigkeiten ab. „Den wilden Hummelhaufen zusammenzuhalten und auf die eigentliche Aufgabe zu fokussieren, war nicht einfach“, lacht David Berg. Wenn der Unterricht erst mal kreativ aus dem Standardformat ausbricht, lauern aber auch jede Menge Ablenkungen auf den Fluren, die Teenager kurzzeitig vom Weg abbringen können. Nils Pfingsten, der selbst eine 14-jährige Tochter hat, versteht das gut.

Mit kleinen Maßnahmen Großes bewirken

Zur Auswertung finden sich dann doch alle gerade noch rechtzeitig wieder im Klassenzimmer ein. Jetzt werden Maßnahmen festgelegt und Zuständigkeiten verteilt: Felix soll nach den Sommerferien dafür sorgen, dass Fenster nicht ständig auf Kipp stehen, sondern nur kurz zum Stoßlüften geöffnet werden. Gana sagt, sie wird darauf achten, dass die Heizkörper immer frei bleiben. Onno sammelt Vorschläge, die noch mehr bewirken könnten, aber über welche die Schüler:innen nicht allein entscheiden können: 

Könnte das Gebäude besser gedämmt werden? Kann die Schule mehr regenerative Energien nutzen? Wäre es möglich, die Heizung automatisch zu steuern, so dass sie zum Beispiel an Wochenenden die Temperatur von selbst auf ein Minimum drosselt? „Dafür müsste natürlich jemand Geld in die Hand nehmen“, sagt Nils Pfingsten. „Ich fand es trotzdem cool, dass diese Vorschläge kamen, und die Lehrerin sich vorstellen konnte, diese mal als Grundlage für ein Gespräch mit der Schulleitung zu nutzen.“

Auch kleine Schritte zählen

Die beiden Energie-Experten haben ihren Ausflug vom Schreibtisch bei ista ins fremde Terrain Schule genossen. „Ich habe oft den Eindruck, dass das Thema Klimawandel sehr abstrakt diskutiert wird“, sagt Nils Pfingsten. „Mit unserem Besuch konnten wir die Kids vielleicht ein bisschen dafür sensibilisieren, welchen CO2-Ausstoß sie selbst verursachen – und was sie durch ihr eigenes Verhalten für den Klimaschutz bewirken könnten.“  

David Berg stimmt zu: „Ich glaube, dass den Kindern bewusst ist, dass wir nicht noch eine zweite Erde in der Schublade haben. Und ich hoffe, wir konnten ihnen vermitteln, dass selbst die kleinen Maßnahmen zählen.“

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