Durch die Nutzung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas oder Öl entsteht Kohlendioxid (CO2), welches nach wissenschaftlicher Ansicht den Treibhauseffekt verstärkt. Die Dekarbonisierung ist damit eine Maßnahme, um den Klimaschutz zu fördern und maßgeblich für die Zielerreichung des European Green Deal:  ein klimaneutrales Europa 2050. 

 

Maßnahmen zur Dekarbonisierung

Um die Dekarbonisierung voran zu treiben, muss der Einsatz fossiler Brennstoffe reduziert werden, indem kohlenstoffarme Energie genutzt wird. Hierfür eignen sich erneuerbare Energiequellen wie Windkraft, Sonnenenergie, Geothermie und Biomasse. Langfristig wird auch daran gearbeitet, Erdgas durch grünen Wasserstoff (Wasserstoff welcher durch erneuerbare Energienhergestellt wird) zu ersetzen, um so COEmissionen zu reduzieren.


Dekarbonisierung vs. Defossilisierung

Strenggenommen bedeutet Dekarbonisierung den Verzicht bzw. die Reduktion von COverursachenden Technologien – Unter Defossilisierung versteht man die Substitution von fossilen Brennstoffen durch sogenannte Green Fuels. Oftmals werden die beiden Begriffe jedoch synonym genutzt und erneuerbare Energien oft der Dekarbonisierung zugeordnet. Biomasse, Wasserkraft, Wind- und Solarenergie sind im Betrieb zwar meistens weitgehend CO2-frei, aber durch die Herstellung der Anlagen und Kraftwerke, kann dennoch ein spürbarer Beitrag zur CO2-Bilanz entstehen. 


Dekarbonisierung im Gebäude-Sektor

Auch für den Gebäude-Sektor gilt es bis Ende 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Zwar konnten im Vergleich zum Vorjahr 3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, dennoch wurde die Zielsetzung des Klimaschutzgesetzes von 118 Mio. Tonnen nicht erreicht (+ 2 Mio. Tonnen).

Anteilig ist der Gebäude-Sektor im Jahr 2020 für 16,2 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich – im Jahr 2018 betrug dieser Wert noch 13,6 %. Diese Steigerung kann unter anderem mit dem starken Emissions-Rückgang der Energiewirtschaft und durch kurzfristige Coronaeffekte z.B. im Verkehrssektor begründet werden. Insgesamt konnte seit 1990 dennoch eine Reduktion von 40,8% an CO2-Emissionen im Gebäudesektor erreicht werden. 

Dem Gebäudesektor werden alle Emissionen aus Verbrennungsprozessen zugerechnet. In diese Zahlen fließt vor allem der CO2-Ausstoß ein, der durch Heizen (80,2% des Energiebedarf in Wohn- und Nichtwohngebäuden) und Warmwasser (17,8%) entsteht. Die zur Gebäudeversorgung eingesetzte Fernwärme und Strom gelten nur als „indirekte Emission“ und werden dem Sektor der Energiewirtschaft zugeschlagen, Treibhausgasemissionen aus der Herstellung, Errichtung und Instandsetzung von Gebäuden ("graue Emissionen") sind dem Sektor Industrie zugeordnet.

Der Rückgang erklärt sich vor allem durch einen Wechsel der Energieträger: der Heizölverbrauch ist zurückgegangen, während erneuerbare Energien und Fernwärme stetig zunehmen. Ebenfalls wird die Kraft-Wärme-Kopplung als wichtiger Bestandteil gesehen. Weitere Einsparpotenziale werden in der Nutzung von Baustoffen, der besseren Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus von Baumaterialien, in der Bauplanung und bei Klima- und Lüftungsanlagen gesehen.

Anteile der Wirtschaftssektoren am THG Austoß in Deutschland
Balkendiagramm: Entwicklung der Treibhausgas Emissionen in Deutschland seit 1990

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Dekarbonisierung in Energiewirtschaft und Industrie

Um die Dekarbonisierung und Klimaneutralität zu erreichen, ist vor allem der Energiesektor selbst gefragt, denn mit einem Anteil von knapp 30% ist er immer noch der größte Erzeuger von Treibhausgas-Emissionen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden jedoch rund 38 Mio. Tonnen CO2 weniger erzeugt, was mit 14,5% der größte Rückgang über alle Sektoren hinweg ist. Den größten Anteil daran hat der Rückgang der Emissionen aus der Verstromung von Braunkohle (minus 23 Millionen Tonnen) und Steinkohle (minus 13 Millionen Tonnen).  Erneuerbare Energien kamen mit einem Anteil von 45 Prozent am Bruttostromverbrauch stärker zum Einsatz als in den Vorjahren.

Neben der Energiewirtschaft selbst und dem Verkehrssektor stehen vor allem energieintensive Industrien wie z.B. Stahl und Chemie im Fokus, wenn es um die Dekarbonisierung geht. Neben den energiebedingten THG-Emissionen, die durch die Verwendung von Brennstoffen zur Energiebereitstellung oder die vorgelagerte Stromerzeugung entstehen, werden hier vor allem auch prozessbedingte THG-Emissionen ins Auge gefasst.  Im Vergleich zu 2019 ist aber auch hier ein Rückgang von 4,6% bei den Emissionen erkennbar und die durch das Bundesklimaschutzgesetz vorgeschriebene Jahresemissionsmenge wurde unterschritten.

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