ISO 50001 für Energiemanagementsysteme

DIN EN ISO 50001 ist ein internationaler Standard für Energiemanagementsysteme und wurde erstmalig 2011 von der International Organization for Standardization (ISO) veröffentlicht. Seit August 2018 liegt er als revidierte Fassung ISO 50001:2018 vor. Die ISO 50001 kann von jeder Organisation angewendet werden, unabhängig von der Größe oder welchem Industrie- oder Dienstleistungssektor sie angehört. Der Standard ist mit anderen anerkannten Managementsystemen wie ISO 9001 oder ISO 14001 kompatibel.


Ziele der DIN 50001

Das Primärziel eines Energiemanagementsystems nach DIN 50001 ist die kontinuierliche Unterstützung zur Verbesserung der energiebezogenen Leistungen hinsichtlich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch.

Darüber hinaus sollen ungenutzte Energieeffizienzpotenziale erschlossen, Energiekosten gesenkt und der Treibhausgas-Ausstoß verringert werden.

Ist die DIN EN ISO 50001 Pflicht?

Nein, die Norm ist keine Pflicht. Dennoch bietet sie zahlreiche Anreize und Vorteile für Unternehmen:

  • Entlastung von Unternehmen der produzierenden Gewerbe von der Strom- und Energiesteuer (Spitzenausgleich)
  • Teilbefreiung von der EEG-Umlage
  • geringere Kosten durch verbesserte Energieeffizienz
  • internes Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen und die Außenwahrnehmung steuern

Unternehmen, die zu einem Energieaudit nach DIN EN 16247 verpflichtet sind, können diesen zudem als Vorstufe für ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 nutzen. Denn das Energieaudit enthält die energetische Bewertung von Energieeinsatz und -verbrauch, die auch in der ISO 50001 gefordert ist.


Voraussetzungen für ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001

Zu den Voraussetzungen für die ISO 50001 Zertifizierung gehört das systematische Erfassen von Energieströmen und die Implementierung von detaillierten und geeigneten Überwachungsmechanismen. Außerdem müssen Energieziele und Aktionspläne erstellt werden und rechtliche Anforderungen erfüllt werden.

PDCA- Zyklus

Mit der einfachen Implementierung des Systems ist der Norm aber noch nicht Genüge getan, das Unternehmen tritt damit vielmehr in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein. Dieser Prozess wird PDCA-Zyklus genannt:

Planen („Plan“)

Aufstellen von Energieeinsparzielen und Umsetzung der Energiepolitik, Festlegen von Maßnahmen im Rahmen eines Aktionsplans und die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen zur Umsetzung.

Durchführen („Do“)

Schaffen/ Erhalten von Managementsystem-Strukturen zur Kontrolle und Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Prozesses, um Verbesserungen umzusetzen.

Prüfen („Check“)

Selbstüberprüfung der Funktionsfähigkeit des EnMS, des Zielfortschrittes und Sammeln neuer Ideen für Verbesserungen (Energieaudit).

Handeln („Act“)

Zusammenfassen der aktuellen Energiedaten, der Auditergebnisse und neuerer Erkenntnisse (neue Methoden und Anlagen), Bewerten des Standes bzw. Fortschritts, Anpassen der Energiestrategie (der Politik/ Leitsätze), Ableiten/ Festlegen neuer Ziele.


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Wie erhalte ich die Zertifizierung nach ISO 50001?

Um Ihr Energiemanagementsystem zu zertifizieren, muss eine Prüfung durch einen externen Anbieter erfolgen. Eine Übersicht über die verschiedenen Zertifizierungsstellen finden Sie bei der Deutschen Akkreditierungsstelle. Zu den bekanntesten Stellen gehören:

  • Cert, CertEuropa GmbH
  • DQS, DQS Holding GmbH: Zertifizierung von Managementsystemen
  • DEKRA Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungsverein
  • TÜV Rheinland Industrie Service GmbH
  • TÜV Süd Product Service GmbH

8 Fragen vor der Erstbewertung

Vor der Bewertung durch den Prüfer ist ein interner Audit notwendig. Folgende Fragen sollten Sie sich dabei stellen:

  1. Hat Ihr Unternehmen die zentralen Energieaspekte basierend auf den Energieverbräuchen identifiziert? Werden diese regelmäßig aktualisiert?
  2. Hat Ihr Top-Management eine Energiepolitik verabschiedet, dokumentiert und im Unternehmen kommuniziert?
  3. Wurden Aufgaben, Verantwortungsbereiche und Befugnisse für alle beteiligten Mitarbeiter:innen im Energiemanagement festgelegt?
  4. Werden die zentralen Energieverbraucher (Energieaspekte) regelmäßig gemessen, aufgelistet und analysiert und wird darüber berichtet?
  5. Wurde ein Plan mit möglichen Ansätzen zur Verbesserung der Energieverbräuche in Einklang mit der Energiepolitik aufgestellt?
  6. Wurde die Funktionsweise des Energiemanagements dokumentiert und gibt es Verknüpfungen mit relevanten Anweisungen und Verfahren?
  7. Im Falle der Nicht-Erreichung von Zielen: Werden die Gründe dafür ermittelt und werden korrektive oder präventive Maßnahmen gesetzt, damit eine Wiederholung nicht mehr vorkommt?
  8. Wird die Evaluierung des Energiemanagementsystems mindestens einmal jährlich durch das Management durchgeführt?

Nach der Beauftragung überprüft der Auditor in zwei Schritten, ob das Energiemanagementsystem die Anforderungen der ISO 50001 erfüllt. Im ersten Schritt des Audits wird vor allem die Dokumentation des Systems überprüft und der Standort wird beurteilt. Mit dem zweiten Schritt wird die Wirksamkeit des Energiemanagementsystems sowie dessen Konformität mit den Normforderungen der ISO 50001 geprüft, auch vor Ort. Anhand der Auditergebnisse wird dann die Konformität mit den Anforderungen der ISO 50001 ermittelt.


Ergänzende Normen

ISO 50003

Mit der 2017 eingeführten ISO 50003 ist es für Unternehmen mit einem zertifizierten Energiemanagementsystem nach ISO 50001 verpflichtend, die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung nachzuweisen. Dies gilt bereits für das Erstaudit, sowie für die erfolgreiche Re-Zertifizierung. Mit dem Nachweis rückt auch die Messung der energiebezogenen Leistung deutlich in den Vordergrund.

Die neuen Anforderungen der ISO 50003 enthalten neben der Forderung zur Steigerung der Energieeffizienz auch eine indirekte Forderung nach der richtigen Energiemesstechnik. Denn die Verbesserung der energiebezogenen Leistungen sollte idealerweise gemessen und dokumentiert werden.

ISO 50015

Die ISO 50015 möchte Grundsätze und Leitlinien zur Messung und Verifizierung von Energieeffizienzverbesserungen aufzeigen. Die Abkürzung hierfür lautet „M&V“.

Die ISO 50015 beschreibt sechs Schritte auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Messkonzept:

  1. Aufstellen eines M&V-Plans (dieser enthält die für jede Phase notwendigen Schritte in Form einer Anweisung)
  2. Datenerfassung (Eingangsmessung/Baseline)
  3. Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen
  4. Erfolgskontrolle der Maßnahme durch Analyse
  5. M&V-Bericht
  6. Wiederholung nach Bedarf

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