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Überraschung für viele Mieter:innen - Heizkosten 2023 steigen auf Allzeithoch

„Die aktuellen Preisniveaus kommen mit erheblichem Zeitversatz bei den Verbrauchern an. Die tatsächlichen Abrechnungsdaten geben leider keinen Anlass zur Entwarnung, im Gegenteil. Viele Mieterinnen und Mieter werden für die Heizung ihrer Wohnung mehr zahlen müssen als je zuvor. Das sind weder Prognosen noch Schätzungen, sondern reale Daten aus tatsächlichen Abrechnungen“, sagt ista CEO Hagen Lessing. Die Ergebnisse von zahlreichen Verbraucherportalen, die in den letzten Wochen Entspannung bei den Heizkosten signalisierten, spiegeln damit nicht den Durchschnitt der tatsächlich abgerechneten Kosten wider. 

Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung mit Erdgasheizung oder Fernwärme muss nach den Analysen von ista mit Heizkosten von mehr als 800 Euro für das Jahr 2023 gerechnet werden. Bei Ölheizungen werden sogar rund 1.100 Euro fällig. „Nach allem, was wir wissen, dürfte das ein wenig erfreuliches Allzeithoch bei den Heizkosten sein,“ so Lessing. 

Ista geht davon aus, dass sich der Trend aus den ersten 800.000 Abrechnungen für 2023 auch für die noch ausstehenden verfestigt. „Auf Basis von knapp einem Fünftel aller Abrechnungen, die wir im Laufe eines Jahres erstellen, sind erfahrungsgemäß valide Einschätzungen für das Gesamtjahr 2023 möglich und aussagekräftig“, so Lessing. 

„Die Kostensteigerungen und die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher laufen so stark auseinander, dass mehr Transparenz bei Verbrauch und Kosten dringender erforderlich ist, denn je“, so Lessing. ista bietet deshalb ab sofort einen neuen Service an: Mit der ista Heizkosten-Prognose können sich Verbraucher:innen online einen Richtwert ermitteln, wie hoch ihre Heizkosten für 2023 voraussichtlich ausfallen werden. Sie können dazu eigene Informationen zu Kosten und Verbrauch eingeben oder mit vorgeschlagenen Mittelwerten arbeiten. Darüber hinaus können sie sich auf Basis der 800.000 bereits vorliegenden Abrechnungen Vergleichswerte anderer Gebäude mit ähnlichen Voraussetzungen ansehen und erhalten Tipps, wie sie mit einfachen Anpassungen ihren Verbrauch reduzieren können. 

Möglichst schon in der kommenden Heizsaison will ista noch einen Schritt weiter gehen. „Wir haben die technischen Möglichkeiten, um die Menschen viel besser und viel aktueller über ihren Heizenergieverbrauch zu informieren. Das ginge schon heute tagesgenau und könnte in einem weiteren Schritt mit einer konkreten Kostenprognose verbunden werden“, sagt ista CEO Hagen Lessing. „Eine App, die tagesaktuelle Transparenz über Heizverbrauch und -kosten gibt – das ist keine Zukunftsmusik, sondern eigentlich sofort möglich. Leider fehlen hierzu die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Wir appellieren an den Gesetzgeber, das noch in diesem Sommer zu ändern“, sagt Lessing. 

In der Heizsaison 2023/24 war es deutlich wärmer als in der Vorjahressaison (Heizbedarf minus zehn Prozent), gleichwohl wurde absolut nur etwas weniger geheizt (minus zwei Prozent). Um den Effekt des milden Winters bereinigt, wurde 5 Prozent mehr geheizt. Das ist das Ergebnis des ista Heiz-O-Meters, das seit Ende 2023 erstmals Transparenz über den aktuellen Heizenergieverbrauch noch während der laufenden Heizperiode liefert.  

Anders sieht es in Stuttgart aus: Während in 19 der 20 größten Städte Deutschlands der Heizenergieverbrauch der Haushalte witterungsbereinigt zum Teil beträchtlich über dem Vorjahresniveau lag, haben die Privathaushalte der Baden-Württemberger Landeshauptstadt witterungsbereinigt ein Prozent sparsamer geheizt als im Winter 2022/23. Als Ansporn für die sparsamste Heizleistung unter den größten Städten des Landes hatte ista zu Beginn der Heizperiode ein Städte-Heizranking ausgeschrieben. Bei einer Veranstaltung in Berlin überreichte ista CEO Hagen Lessing dem Amtsleiter des Stuttgarter Amtes für Umweltschutz, Andreas Neft, den ista Heiz-O-Meter Cup und eine Urkunde. Darüber hinaus erhält die Stadt ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro, das für die Erfassung und Verbesserung der Energieeffizienz öffentlicher Gebäude eingesetzt werden soll.

Vielen Menschen ist nach wie vor nicht bewusst, dass sie mehr heizen als sie denken: Laut einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von ista Anfang Mai 2024 durchgeführt hat, glauben fast 90 Prozent der Menschen, weniger oder höchstens so viel wie in der Vorjahressaison zu heizen. Lediglich 4 Prozent halten ihren Bedarf an Heizenergie für höher als vor einem Jahr. Für die meisten Verbraucher:innen kommen die Preissteigerungen überraschend: Rund zwei Drittel gab an, sie rechneten mit gleichen oder sinkenden Heizkosten.    

Auf die Frage, weshalb Verbraucher:innen schon einmal böse Überraschungen in der Abrechnung erhalten hatten, gab jede:r Dritte an, dass er oder sie das Heizverhalten falsch eingeschätzt hatte. Die wichtigste Informationsquelle für Energiekosten seien neben der Jahresabrechnung – die nur nachträglich informiert – Medienberichte. 

Laut Umfrage wünschen sich 63 Prozent der Befragten mindestens eine monatliche Transparenz über ihren Heizverbrauch, um beim bewussten Umgang mit Energie unterstützt zu werden. Eine monatliche Information über den Heizverbrauch erhalten aktuell allerdings nur ein Fünftel der Befragten, obwohl dies seit 2022 gesetzlich bei fernablesbarer Ausstattung vorgesehen ist.  Jede:r zweite:r Befragte:r (48 Prozent) wünscht sich sogar eine noch detailliertere Information mit täglichen Werten ähnlich wie bei einem Bankkonto. „In Sachen Transparenz gibt es einen enormen Nachholbedarf. Die Menschen wollen mehr Informationen und ihren Verbrauch ganz offensichtlich besser und selbstbestimmter steuern. Deshalb wird es dringend Zeit, dass wir ihnen dafür mehr Möglichkeiten an die Hand geben“, sagt Lessing.  

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