Während der Endenergiebedarf für Mieter hinsichtlich ihrer Kosten oft interessant ist, ist in Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vor allem der Primärenergiebedarf aussagekräftig.

Gut zu Wissen

Die Endenergie- und Primärenergiekennwerte sind Grundlage aller Energieausweise, allerdings sind die Werte in bedarfsorientierten Energieausweisen und verbrauchsorientierten Energieausweisen nicht direkt miteinander vergleichbar, da diese unterschiedlich ermittelt werden. Die Kennwerte werden in kWh pro m² Gebäudenutzfläche und Jahr angegeben.

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Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf zeigt auf, wie viel Energie insgesamt aufgewendet werden muss, um eine bestimmte Menge an Endenergie zur Gebäudekonditionierung einzusetzen. Der Primärenergiebedarf ergibt sich aus der Multiplikation des Endenergiebedarfes mit dem entsprechenden Primärenergiefaktor des eingesetzten Energieträgers. Der Primärenergiefaktor berücksichtigt die Energiemenge, die zur Gewinnung, Umwandlung und den Transport des Energieträgers bis in das Gebäude benötigt wird.

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Primärenergiefaktoren

KategorieEnergieträgerPrimärenergiefaktoren
nicht erneuerbarer Anteil
Fossile BrennstoffeHeizöl1,1
Erdgas1,1
Flüssiggas1,1
Steinkohle1,1
Braunkohle1,2
Biogene BrennstoffeBiogas1,1
Bioöl1,1
Holz0,2
Stromnetzbezogen1,8
gebäudenah erzeugt (aus Photovoltaik oder Windkraft)0,0
Verdrängungsstrommix für KWK2,8
Wärme, KälteErdwärme, Geothermie, Solarthermie, Umgebungswärme0,0
Erdkälte, Umgebungskälte0,0
Abwärme0,0
Wärme aus KWK, gebäudeintegriert oder gebäudenahnach Verfahren B gemäß
DIN V 18599-9: 2018-09 Abschnitt 5.2.5 oder
DIN V 18599-9: 2018-09 Abschnitt 5.3.5.1
Siedlungsabfälle0,0

Anlage 4 (zu § 22 Absatz 1, Gebäudeenergiegesetz - GEG)

(Der Primärenergiefaktor ist gem. § 22 Abs. 3 bis auf einige spezielle Konstellationen auf 0,3 zu begrenzen. Bei Unterschreitung dieses Wertes wird der Faktor auf 0,3 gedeckelt.)


Endenergiebedarf

Bei bedarfsorientierten Energieausweisen beruht der Endenergiekennwert auf der Betrachtung des theoretischen Energiebedarfs anhand bauphysikalischer Eigenschaften der Gebäudehülle sowie der Anlagentechnik. Der Endenergiekennwert bildet die Grundlage für die Einteilung eines Gebäudes in Energieeffizienzklassen.

Durch die unterschiedlichen Faktoren ist der Primärenergiekennwert in der Regel höher als der Endenergiekennwert. Ausnahmen bilden hier lediglich Objekte, bei denen die Wärme aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Die Energieeffizienzklassen gemäß GEG § 86 Anlage 10 ergeben sich unmittelbar aus dem Endenergiekennwert eines Gebäudes.

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