Christoph Klinck ist Vater einer Tochter und hat für sie und seine Familie eine Auszeit vom Beruf als Tribe Lead Commercial & Industrial bei ista genommen. Wie liefen die zwei Monate Elternzeit ab? Was konnte er in der Zeit lernen und wie hat ista dabei unterstützt? Das verrät er uns im Doppelinterview mit Antje Wiedemuth – Head of Corporate HR.

ista: Erstmal herzlichen Glückwunsch an dich Christoph, du bist ja vor etwas mehr als einem Jahr Vater geworden. Wie hat das dein Leben verändert?  

Christoph: Ganz klar: ich habe gelernt mit weniger Schlaf auszukommen! (lacht) Nein, im Ernst der Alltag ist intensiver geworden und meine Frau und ich müssen uns noch besser organisieren, um Beruf und Familie zu vereinbaren – wir sind beide berufstätig. Aber das bekommen wir gut hin – dabei hilft uns auch ein geteilter Terminkalender.  

ista: Nimm uns mal mit in die Zeit, als du und deine Partnerin überlegt haben, wie ihr diese schöne Herausforderung gemeinsam meistert. Was habt ihr da überlegt?  

Christoph: Meiner Frau und mir liegen unsere Berufe sehr am Herzen. Von vorneherein war uns daher auch bei der Planung klar, dass wir beide berufstätig bleiben wollen, auch mit Kind. Deswegen haben wir uns genau überlegt, wer wann die Hauptverantwortung der Pflege unserer Kleinen übernimmt.  
Zur Geburt war ich gemeinsam mit meiner Frau im Krankenhaus und bis die Abläufe mit unserer Tochter gut funktionierten auch zu Beginn zu Hause dabei. Dafür habe ich dann zunächst meinen Jahresurlaub genommen. Und dann haben wir geplant, dass ich nach elf Monaten auch Elternzeit nehme. Der Prozess bei ista seitens der HR war dabei super unkompliziert. Da musste ich nur ein Dokument ausfüllen und alles ging seinen Weg. Am Anfang war ich dann mit unserer Kleinen alleine zu Hause, um den Alltag zu erleben und dann begleitete ich die Eingewöhnung in die KiTa. 

Christoph mit seiner Tochter im Urlaub in Italien

ista: Wie liefen diese zwei Monate ab? Was hast du in der Elternzeit erlebt und gelernt? 

Christoph: Es war toll und sehr intensiv. Aber natürlich auch Arbeit – nur anders als im Beruf. Unsere Kleine war zu Beginn meiner Elternzeit zwölf Monate alt und verlangte viel Pflege und Körpernähe. Und ganz klar: Das ist schon ein Fulltime-Job. In dieser Zeit habe ich dann auch erstmal richtig gemerkt, was meine Frau da eigentlich in den Monaten zuvor mit einem Lächeln geleistet hat.

ista: Und was ist fordernder, die Rolle als Vater oder als Führungskraft bei ista? 

Christoph: Das ist eine echt schwierige Frage. (lacht) Geistig ist die Arbeit hier bei ista fordernder, man muss natürlich mehr nachdenken. Aber körperlich anstrengender war schon die Betreuung der Kleinen. Ich war am Abend immer so müde, da bin ich tatsächlich immer parallel mit unserer Kleinen um acht Uhr schlafen gegangen. 

ista: Als Führungskraft, also als Tribe Lead Commercial & Industrial, hast du bei ista ja auch sehr viel Verantwortung, du musst sehr viele Entscheidungen treffen. Was war da das Feedback als du deinen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen erzählt hast, das du die zwei Monate Elternzeit nimmst? 

Christoph: Meinen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen kündigte ich die Elternzeit ungefähr einen Monat vorher an und das Feedback war einfach super. Alle fanden es gut und richtig, dass ich mir die Zeit nehme, das war ganz selbstverständlich. Die Kolleg:innen aus dem Team hatten nur einen Wunsch: geupdatet zu werden und Bilder zu sehen. (schmunzelt) Das Feedback gebe ich übrigens auch zurück, wenn meine Mitarbeiter:innen Elternzeit nehmen wollen. Ich finde es wichtig, dass meine Mitarbeiter:innen in der eigenen Familie für eine gewisse Gleichberechtigung sorgen wollen, einander in die Familie integrieren und parallel berufliche Ziele weiterverfolgen wollen. Und da wollte ich ihnen auch ein Vorbild sein. Klar, im Team muss man das, so wie beim Urlaub auch, planen und kommunizieren aber dann ist das ganz selbstverständlich. Aus meinem Team waren alle auch ein bisschen stolz, dass sie mehr Verantwortung übernehmen durften. Das haben sie übrigens alle prima gemacht!  Als ich wiederkam gab es dann ein Plakat mit “Welcome Back, Christoph!”. Das war schon sehr süß. Ich habe dann erstmal von meiner Elternzeit berichtet, von meinen Challenges. Aber ich glaube meine Mitarbeiter:innen waren auch froh, sich wieder inhaltlich und professionell mit mir auszutauschen. 

ista: Antje, wie ist das aus deiner Sicht als Head of Corporate HR – welche Kultur herrscht bezüglich der Elternzeit bei ista? 

Antje: Ehrlicherweise erlebe ich ista genau wie Christoph beschrieben hat, als sehr familienfreundlich und sehr offen, unabhängig davon ob Männer oder Frauen eine Elternzeit nehmen. Bei uns muss sich auch niemand entscheiden: Karriere oder Familie. Auch die Führungskräfte bei ista haben in der Regel Familie und Kinder. Und als HR unterstützen wir unsere Mitarbeiter:innen dabei. Erstmal beraten wir sehr individuell, um passgenaue Modelle für jeden Einzelnen und jede Einzelne zu stricken. Was für Christoph zwei Monate waren, ist für andere vielleicht eine längere oder kürzere Zeit. Wir bieten auch das Modell “Teilzeit während der Elternzeit” an, mit vielen oder wenigen Stunden oder passen auch die Arbeitszeit an die Bedürfnisse an. Das macht es für die Mitarbeiter:innen leichter, Familie und Beruf zu vereinen. Wir bieten zusätzlich noch ein “Employee Assistance Program” an, um für unsere Mitarbeiter:innen freie KiTa-Plätze zu finden oder Tagesmütter. Auch an unseren Standorten bieten wir flexible Gleitzeit an. 

ista: Hier im Head Office gibt es auch ein Eltern-/Kind-Zimmer, wann und wozu wurde dieser Raum ausgestattet? 

Antje: Das Zimmer ist 2017 entstanden mit dem Bau des Gebäudes und sollte den Eltern die Möglichkeit geben, ihre Kinder mit ins Büro zu nehmen. Eigentlich brauchen wir das Zimmer aber nicht. Denn wenn Mitarbeiter:innen ihre Kinder mitnehmen, sitzen sie bei ihnen im Büro und malen die Whiteboards voll und laufen durch die Abteilungen. Auch das ist völlig selbstverständlich für uns. Da freuen sich alle.  

ista: Wie machst du das denn Christoph? Würdest du dein Kind auch mal mit auf die Arbeit nehmen oder in den Video-Call? 

Christoph: Jede:r aus meinem Team kennt unsere Kleine tatsächlich, denn sie ist manchmal bei den Meetings dabei, schaut in die Kamera und sieht die Bilder von den anderen. Das fanden alle auch nicht problematisch. Und das gilt nicht nur für mich, das ist auch bei meinen Kolleg:innen so – ihre Kinder kenne ich auch – sogar mit Namen. Das finde ich auch sehr positiv. Wenn man sich kennt, macht das Arbeiten auch mehr Spaß. Und ja, auch ins Office würde ich unsere Kleine mitnehmen. 

ista: Wie geht es jetzt weiter? Wie kannst du nach der Elternzeit, das Vater sein und die Arbeit unter einen Hut bekommen? 

Christoph: Ein neues Mitglied in der Familie ist etwas Besonderes, ein kompletter Change und viel Arbeit. Durch die Elternzeit habe ich mehr Verständnis erlangt für das, was meine Frau vorher bereits geleistet hat. Auch das Zusammenleben ist nach der Elternzeit besser geworden und stimmiger. Wie wir uns nach meiner Elternzeit aufteilen, haben meine Frau und ich lange besprochen und ein gerechtes Modell entwickelt: Die Kleine ist bis circa 15:30 Uhr in der KiTa in der Nähe. Meine Frau holt unsere Kleine dann an vier Tagen bei der KiTa ab und ich immer am Donnerstag. Dafür bringe ich sie ins Bett und übernehme die Nachtschicht. Das passt gut für uns beide, denn ich komme mit weniger Schlaf aus und ich schlafe schneller ein. Und je älter sie wird desto entspannter wird es auch, sie schläft schon ab und zu mal durch.  

ista: Antje, warum ist es aus deiner Sicht wichtig, dass ista sich hier engagiert und Eltern unterstützt? 

Antje: Ich bin selber Mutter von drei Kindern und spreche aus Erfahrung, wenn wir von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen. Ich hatte immer Arbeitgeber, die mich hier unterstützt haben und nur dadurch ist es mir gelungen, meinen Beruf weiter auszuüben und meine Karriere weiter voranzutreiben. Ich halte es heute für selbstverständlich, dass Familie und Beruf sich ergänzen und nicht ausschließen und dies geschlechterunabhängig. Das Frauenbild von früher hat ausgedient. Nur wenn Arbeitgeber Eltern unterstützen wird es möglich sein, beiden Elternteilen gleichermaßen die Chance zu geben, im Job weiter erfolgreich tätig zu sein.

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