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Heizkörper reinigen: So gelingt die gründliche Reinigung für mehr Effizienz

04.11.2025 Lesezeit:
Wenn Heizkörper mit Staub bedeckt sind, leidet nicht nur die Optik, sondern vor allem die Heizleistung. Schon eine dünne Staubschicht kann die Wärmeabgabe um bis zu 30 Prozent verringern – und das macht sich auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Regelmäßiges Reinigen hilft, Energie zu sparen, das Raumklima zu verbessern und die Lebensdauer der Heizkörper zu verlängern. Mit den passenden Reinigungsutensilien und etwas Sorgfalt lassen sich alle Heizkörpertypen effizient und schonend säubern.

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Regelmäßiges Reinigen verbessert die Heizleistung: Schon eine dünne Staubschicht kann die Wärmeabgabe um bis zu 30 Prozent verringern und Heizkosten erhöhen.
  • Staub belastet das Raumklima – regelmäßige Reinigung sorgt für saubere Luft und ist besonders für Allergiker wichtig.
  • Vor Beginn und nach Ende der Heizperiode lässt sich der meiste Staub entfernen; bei Haustieren oder Teppichen lohnt sich eine Zwischenreinigung.
  • Weiche Tücher, mildes Spülmittel, Heizkörperbürste und Staubsauger genügen, um Heizkörper gründlich und schonend zu reinigen.
  • Platten-, Rippen-, Röhren- und Konvektorheizkörper unterscheiden sich in Aufbau und Reinigungsmethode. 

Heizkörper reinigen für saubere Luft und bessere Energieeffizienz 

Heizkörper ziehen Staub an – das ist physikalisch bedingt: Beim Heizen steigt die warme Luft auf, kühlt wieder ab und fällt herab, wobei sie Staubpartikel mit sich führt. Diese lagern sich auf und im Heizkörper ab. Staub und Schmutz bremsen die Wärme. Schon eine feine Schicht auf dem Heizkörper reicht, um die Heizleistung zu senken – die Heizung läuft länger und verbraucht mehr Energie. Anders ausgedrückt: Staub sorgt dafür, dass der Heizkörper mehr Energie benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. 

Neben der reduzierten Heizleistung belastet der Staub aber auch das Raumklima. Schleimhäute trocknen schneller aus und besonders Allergiker leiden unter den aufgewirbelten Partikeln. Wer regelmäßig reinigt, sorgt also für saubere Luft und kann gleichzeitig Heizkosten sparen.

Reinigung der Heizkörper vorbereiten – so geht´s

Der ideale Zeitpunkt zur Heizkörperreinigung liegt kurz vor Beginn der Heizsaison. Dann ist der Heizkörper abgekühlt, was dafür sorgt, dass sich Verschmutzungen leichter lösen lassen. Staub, Flusen, Schmutz und Pollen, die sich während der Sommermonate auf und im Heizkörper abgelagert haben, werden vor dem ersten Aufheizen entfernt werden. So starten die Heizkörper sauber und effizient in die Heizsaison. Nach der Heizperiode lohnt eine zweite Reinigung. Denn während der Heizsaison lagern sich durch die ständige Luftzirkulation Staub, Flusen und manchmal auch Fettpartikel im Heizkörperinneren ab. Diese Rückstände bleiben haften – vor allem, wenn sie sich über den Sommer mit Feuchtigkeit verbinden und nicht rechtzeitig beseitigt werden. In Haushalten mit Tieren oder Teppichen ist eine zusätzliche Zwischenreinigung ratsam.

Vor jeder Reinigung sollten Möbel oder Teppiche in der Nähe am besten abgedeckt oder kurz beiseite geräumt werden. Ein feuchtes Tuch oder etwas Papier unter dem Heizkörper verhindert, dass sich herabfallender Staub im Raum verteilt.

Hilfsmittel für eine gründliche Heizkörperreinigung 

Die gute Nachricht: Für eine effektive Reinigung der Heizkörper braucht es keine teuren Spezialprodukte. Meist genügen Dinge, die ohnehin im Haushalt vorhanden sind, um Heizkörper zu reinigen. Warmes Wasser mit etwas Spülmittel oder Seife löst Schmutz ebenso gut wie Spezialreiniger. Wichtig ist, sparsam mit Wasser umzugehen und die Flächen anschließend gut zu trocknen. 

  • Schraubendreher: Um gegebenenfalls festgeschraubte Gittern und Abdeckungen zur entfernen.
  • Altes Laken oder Handtuch: Unter den Heizkörper legen, um den Boden zu schützen.
  • Heizkörperbürste oder Staubwedel: Ideal für Zwischenräume und Lamellen.
  • Staubsauger oder Föhn: Entfernt Flusen und Staub aus schwer zugänglichen Bereichen.
  • Nasses Tuch oder Schwamm: Zum Abwischen der Außenflächen.
  • Seife oder Spülmittel: Löst Schmutz, ohne den Lack anzugreifen.
  • Backofenspray: Bei stärker verschmutzten Heizkörpern zum Beispiel in der Küche.
  • Eimer mit warmem Wasser: Zum Auswaschen der Reinigungsutensilien. 

Wichtig: Keine aggressiven oder scheuernden Reinigungsmittel verwenden – sie können Lack und Oberflächen beschädigen und Rost fördern.

Unser Tipp:

Nach der Reinigung die Heizkörper auch gleich entlüften, um noch mehr Energie zu sparen. Wie das geht und wie sich Probleme beim Heizstart lösen lassen, lesen Sie in unserem Blog.

(Platten-)Heizkörper reinigen Schritt-für-Schritt 

Plattenheizkörper sind echte Klassiker – robust, effizient und in vielen Wohnungen zu finden. Doch zwischen den Lamellen sammelt sich im Laufe der Zeit viel Staub und Schmutz an. Mit diesen einfachen Schritten gelingt die Reinigung schnell und gründlich. 

  1. Gitter und Abdeckungen entfernen
    Viele Plattenheizkörper sind durch ein loses oder verschraubtes Gitter abgedeckt. Dieses lässt sich meist leicht abnehmen, um den Heizkörper von Innen zu reinigen. Bei festgeschraubten Gittern helfen Schraubendreher oder kleine Hebelwerkzeuge.
  2. Groben Staub beseitigen
    Mit einem Staubsaugeraufsatz, einer Bürste oder einem Föhn kann der Staub aus den Lamellen geblasen oder gesaugt werden. Ein feuchtes Tuch unter dem Heizkörper fängt dabei den gelösten Schmutz auf.
  3. Innenräume reinigen
    Heizkörperbürsten mit langem, flexiblem Griff gelangen auch in enge Zwischenräume. So lassen sich Flusen und Staubnester aus dem Inneren des Heizkörpers leicht lösen. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen hilft lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel.
  4. Außenflächen säubern
    Mit einem weichen Schwamm und mildem Reinigungsmittel werden die Außenflächen abgewischt. Für schwer zugängliche Ecken eignet sich ein kleiner Pinsel. Anschließend mit einem feuchten Tuch nachwischen und trocknen lassen.
  5. Thermostat reinigen
    Auch das Thermostat sammelt Staub. Es kann vorsichtig mit einer Zahnbürste oder einem feuchten Lappen gesäubert werden. Wird es abgeschraubt, muss es anschließend gut getrocknet und korrekt wieder befestigt werden.
  6. Räume lüften 

Nach der Reinigung empfiehlt es sich, kurz zu lüften – so werden gelöste Partikel abtransportiert und die Raumluft bleibt frisch.

Heizkörperarten und wie sie gereinigt werden 

Nicht alle Heizkörper sind gleich: Neben Plattenheizkörpern sind auch Rippen- und Röhrenheizkörper, Flach- oder Konvektorheizkörper in vielen Wohnungen zu finden. Nicht jeder Heizkörper lässt sich gleich reinigen – je nach Bauform gibt es kleine, aber wichtige Unterschiede. Rippen, Lamellen oder glatte Flächen erfordern unterschiedliche Hilfsmittel und Handgriffe. So lassen sich Staub und Schmutz bei den verschiedenen Heizkörpertypen am besten entfernen lassen: 

Rippen- und Gliederheizkörper 

Rippenheizkörper bestehen aus vertikalen Elementen, zwischen denen sich Staub leicht absetzt. Eine schmale Heizkörperbürste oder ein Staubwedel ist hier das Mittel der Wahl. Anschließend wird die Oberfläche mit einem feuchten Lappen abgewischt.

Röhrenheizkörper (Badheizkörper) 

Diese Heizkörper finden sich häufig im Badezimmer, wo sich Staub mit Feuchtigkeit mischt und einen regelrechten Film hinterlassen. Bei hartnäckigem Schmutz hilft warmes Wasser mit etwas Spülmittel. Wichtig: Nach der Reinigung gut trocknen lassen, bevor wieder Handtücher aufgehängt werden. 

Flachheizkörper und Wandmodelle 

Flachheizkörper sind meist glatt und leicht zugänglich. Sie können einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Schwieriger ist der schmale Spalt zwischen Wand und Heizung – hier hilft ein dünner Staubwedel oder ein schmaler Bürstenaufsatz. 

Konvektorheizkörper 

Konvektorheizkörper arbeiten elektrisch und dürfen nur äußerlich gereinigt werden, weil im Inneren Strom fließt. Staub und Flusen lassen sich am besten mit einem Staubsauger beseitigen. 

Diese Verantwortung tragen Vermieter für die Reinigung der Heizkörper

Für Vermieter und Hausverwalter lohnt es sich, ihre Mieter auf eine regelmäßige Reinigung der Heizkörper hinzuweisen. Denn gut gewartete Heizkörper tragen zur Energieeffizienz eines gesamten Gebäudes bei und reduzieren langfristig Betriebskosten. Allerdings gehört die regelmäßige Reinigung der Heizkörper zur normalen Wohnraumpflege und liegt damit in der Verantwortung der Mieter. Nur bei technischen Wartungen oder Reparaturen, etwa dem Entlüften der gesamten Heizungsanlage, ist der Vermieter zuständig. 

Jetzt auf die Heizperiode vorbereiten

Ein sauberer Heizkörper arbeitet effizienter, sorgt für bessere Luft und spart bares Geld. Vermieter müssen in Sachen Heizperiode jedoch weitere Themen im Blick behalten. Welche das sind und Tipps, wie sich Vermieter auf die kalte Jahreszeit vorbereiten können, lesen Sie in unserem Blog.

Extra-Tipps für eine gründliche Heizkörperreinigung 

  • Hartnäckigen Schmutz lösen: In Küchen oder Raucherhaushalten setzen sich Fett und Nikotin oft auf der Oberfläche fest. Hier kann bei Bedarf ein Fettreiniger wie Backofenspray eingesetzt werden – jedoch immer vorsichtig, um den Lack nicht zu beschädigen.
  • Heizkörperlack auffrischen: Zeigt der Heizkörper trotz gründlicher Reinigung Vergilbungen oder Lackschäden, kann spezieller Heizkörperlack helfen. Nach dem Auftragen sieht der Heizkörper wieder aus wie neu und ist gleichzeitig besser vor Korrosion geschützt.
  • Luftzirkulation verbessern: Damit die Wärme ungehindert in den Raum gelangt, sollten Möbel mindestens 20 cm Abstand zum Heizkörper haben. Auch lange Vorhänge oder Dekoration auf den Heizkörpern können die Wärmeabgabe behindern. 

Heizkörper reinigen spart Energie und verbessert das Raumklima 

Regelmäßig gereinigte Heizkörper sind nicht nur ein optischer Gewinn, sondern auch ein spürbarer Beitrag zur Energieeffizienz. Schon eine dünne Staubschicht kann den Wärmefluss erheblich bremsen und damit Heizkosten steigen lassen. Wer seine Heizkörper zweimal jährlich gründlich reinigt, sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, ein besseres Raumklima und geringere Energiekosten. Mit einfachen Hilfsmitteln wie Staubsauger, Bürste und mildem Reinigungsmittel lässt sich der Effekt schnell erzielen – ganz ohne großen Aufwand oder Spezialprodukte. Heizkörperreinigung ist eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung.