Wenn Heizkörper nicht richtig heizen, können verschiedene Faktoren verantwortlich sein. Manche betreffen einzelne Heizkörper, andere das gesamte System. In vielen Fällen stecken Ursachen dahinter, die sich mit einfachen Maßnahmen vom Mieter selbst beheben lassen. Gleichzeitig gibt es Situationen, in denen Vermieter oder ein Fachbetrieb gefragt sind. So oder so – die Ursachen sind vielfältig. Ein Überblick:
Lufteinschlüsse gehören zu den typischen Problemen beim Heizstart. Sie äußern sich durch blubbernde, glucksende oder plätschernde Geräusche in Heizkörpern und Leitungen. Die Heizung wird dabei nur teilweise warm – meist bleibt der obere Bereich kalt, während der untere leicht erwärmt. Das heiße Wasser kann durch die Luftblasen im System nicht richtig zirkulieren. Die Lösung ist in den meisten Fällen einfach: die Heizkörper müssen entlüftet werden.
Nach monatelangem Stillstand bleiben Thermostatventile häufig stecken. Bleibt das Ventil geschlossen, bleibt der Heizkörper kalt. Steckt es in offener Position fest, heizt der Heizkörper ununterbrochen weiter – selbst wenn der Temperaturregler auf null steht. Der kleine Stift im Ventil lässt sich oft vorsichtig mit einer Zange bewegen, um ihn zu lösen. Wichtig sind dabei ein sanfter Druck und kleine Bewegungen, damit der Stift nicht beschädigt wird. Sobald er wieder leichtgängig ist, funktioniert das Thermostat in der Regel wieder normal. Bei hartnäckigen Fällen hilft nur der Austausch durch Fachkräfte.
Ein zu geringer Wasserdruck im Heizsystem verhindert die optimale Wärmeverteilung. Die Folge: Die Heizung wird nicht warm. Erkennbar wird das Problem am Manometer in der Nähe des Kessels. In typischen Einfamilienhäusern sollte der Wert zwischen 1 und 1,5 Bar liegen. Fällt der Druck darunter, muss Heizwasser nachgefüllt werden. Besonders nach dem Entlüften mehrerer Heizkörper kann der Druck sinken, da dabei Wasser aus dem System entweicht. Wasser nachfüllen sollten nur Vermieter oder Fachbetrieb.
Läuft die Heizung noch im Sommerbetrieb, bleiben alle Heizkörper kalt – während das Trinkwasser problemlos erwärmt wird. Diese Einstellung verhindert, dass die Anlage während der warmen Monate Räume beheizt. Zu Beginn der Heizperiode muss der Modus umgestellt werden. Erfolgt das nicht, bleiben die Heizkörper auch weiterhin kalt. Auch eine zu niedrig eingestellte Vorlauftemperatur oder eine fehlerhafte Heizkurve können dazu führen, dass Räume nicht ausreichend warm werden. Ein Fall für den Vermieter.
Wenn manche Heizkörper überhitzen, während andere kalt bleiben, deutet das auf fehlerhaft eingestellte Durchflussmengen hin. Auch anhaltende Strömungsgeräusche nach dem Entlüften sind ein Indiz dafür. Ein hydraulischer Abgleich durch Fachkräfte sorgt für optimale Wärmeverteilung und gleichmäßige Temperaturen im gesamten System.
Mehr zum Thema hydraulischer Abgleich und warum er sich für Vermieter lohnt, lesen Sie in unserem ista Blog.
Läuft der Kessel, aber das gesamte Haus bleibt kalt, kann eine verschlissene Heizungspumpe die Ursache sein. Das Bauteil befördert das Heizwasser vom Kessel zu den Heizkörpern. Bei einem Defekt hilft meist nur der Austausch durch den Fachbetrieb. Auch technische Störungen am Kessel – erkennbar an Fehlermeldungen auf dem Bedienfeld – erfordern den Einsatz von Fachkräften.
Externe Temperaturfühler, die durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden, messen falsche Werte. Die Heizung reagiert dann nicht korrekt auf die tatsächliche Raumtemperatur. Heizkörper laufen dauerhaft weiter oder springen gar nicht erst an. Ein Check der Fühlerposition löst das Problem oft sofort. Bei defekten Fühlern ist ein fachgerechter Austausch nötig.
Bei kleineren Eingriffen am Heizsystem können Mieter selbst aktiv werden. Mieter dürfen das Thermostat prüfen und einzelne Heizkörper in ihrer Wohnung entlüften. Sie sind jedoch nicht dazu. Die Verantwortung für die Funktionsfähigkeit der gesamten Heizungsanlage liegt beim Vermieter. Bleibt ein Heizkörper kalt, sollte zunächst das Thermostat kontrolliert werden: Ist es richtig eingestellt und nicht versehentlich heruntergedreht? Anschließend prüfen, ob Möbel oder Vorhänge den Heizkörper blockieren. Ein Mindestabstand von 30 Zentimetern zu Möbeln und Wänden ermöglicht die gleichmäßige Wärmeabgabe. Falls der Heizkörper gluckert, deutet das auf Luft im Heizkreislauf hin – dann hilft Entlüften.
Das Entlüften einzelner Heizkörper dauert nur wenige Minuten. Benötigt werden ein Vierkantschlüssel aus dem Baumarkt, ein kleines Gefäß zum Auffangen von Wasser sowie ein Lappen. Zunächst werden alle Thermostate auf die höchste Stufe gedreht. Wichtig ist eine Wartezeit von 30 bis 60 Minuten, damit sich die Luft oben in den Heizkörpern sammeln kann.
Anschließend wird mit dem höchsten Heizkörper im Gebäude begonnen, wo sich üblicherweise die meiste Luft ansammelt. Das Entlüftungsventil befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats. Das Auffanggefäß wird direkt unter dem Ventil positioniert. Mit dem Vierkantschlüssel wird das Ventil vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn geöffnet. Ein Zischen zeigt an, dass Luft entweicht. Sobald Wasser ohne Luftblasen austritt, ist der Heizkörper entlüftet. Das Ventil wird zügig wieder geschlossen, um Wasserverlust zu vermeiden.
Hinweis: Das Entlüften einzelner Heizkörper dürfen Mieter übernehmen, verpflichtet sind sie jedoch nicht – auch nicht mit einer Kleinreparaturklausel im Mietvertrag. Für den einwandfreien Betrieb der gesamten Heizungsanlage bleibt der Vermieter verantwortlich; zentrale Arbeiten wie das Nachfüllen von Heizungswasser oder das Einstellen des Kessels zählen ebenfalls nicht zu Mieterpflichten.
Reicht das Entlüften nicht aus und bleiben Räume dauerhaft kalt, müssen Mieter den Vermieter informieren. Dieser sollte dann zügig reagieren: Wird die vorgeschriebene Mindesttemperatur nicht erreicht, liegt ein erheblicher Wohnungsmangel vor. In solchen Fällen besteht das Recht auf Mietminderung.
Denn wird die Heizung nicht warm, sind die Verantwortlichkeiten klar geregelt. Vermieter tragen die Verantwortung für die gesamte Heizungsanlage. Sie müssen während der offiziellen Heizperiode vom 1. Oktober bis 30. April sicherstellen, dass in Wohnräumen tagsüber zwischen 6 und 23 Uhr Temperaturen von mindestens 20 bis 21 Grad erreicht werden können. Nachts genügen 18 Grad. In Badezimmern sollten 21 Grad möglich sein. Auch die Beauftragung eines Fachbetriebs ist Vermietersache.
Bei bestimmten Heizproblemen ist der Einsatz von Fachkräften unerlässlich: Zeigt die Heizungsanlage eine Störmeldung oder Fehlercodes an, liegt meist ein technischer Defekt vor. Ein dauerhaft sinkender Wasserdruck deutet auf undichte Stellen im System hin. Wenn Heizkörper unterschiedlich warm werden und ein hydraulischer Abgleich nötig ist, müssen Ventile, Pumpen und Leitungen fachgerecht eingestellt werden. In all diesen Fällen muss der Fachbetrieb ausrücken. Auch defekte Heizungspumpen, verstopfte Ventile oder verschlissene Dichtungen oder kaputte Rohre erfordern professionelle Reparaturen. Bei alten Heizkörpern kann sich der komplette Austausch lohnen – natürlich ebenfalls vom Fachbetrieb.
Mit vorausschauender Planung lassen sich die meisten Heizungsprobleme vermeiden. Eine Checkliste mit den wichtigsten Präventionsmaßnahmen hilft, typische Fehlerquellen auszuschließen:
Es zeigt sich: Wenn die Heizung nicht warm wird, lässt sich das Problem häufig mit einfachen Schritten lösen. Luft im System, klemmende Ventile oder zu niedriger Wasserdruck gehören zu den typischen Ursachen, die oft ohne Fachkenntnisse behoben werden können. Entscheidend ist, die Zuständigkeiten zu kennen: Mieter dürfen einzelne Heizkörper entlüften und Thermostate prüfen, während Vermieter für die Funktionsfähigkeit der gesamten Anlage verantwortlich sind. In vielen Fällen ist der Einsatz eines Fachbetriebs notwendig.
Schnelles Handeln bei kalten Heizkörpern verhindert nicht nur Streit mit Mietern, sondern auch Folgeschäden durch Schimmel oder eingefrorene Leitungen. Regelmäßige Wartung, systematisches Entlüften zu Beginn der Heizperiode und die Kontrolle des Wasserdrucks gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um Heizproblemen vorzubeugen. Bei technischen Defekten oder Problemen mit der zentralen Anlage sollte immer ein Fachbetrieb hinzugezogen werden. Wer seine Pflichten ernst nimmt und professionell handelt, meistert auch schwierige Heizperioden erfolgreich.
Häufig steckt Luft im Heizkörper, erkennbar an Gluckern oder ungleichmäßiger Wärme. Auch ein zu niedriger Wasserdruck, klemmende Ventile oder falsche Einstellungen der Heizungsanlage können die Ursache sein.
In vielen Fällen helfen einfache Maßnahmen: Heizkörper entlüften, Wasserdruck prüfen oder das Thermostatventil bewegen. Bleiben alle Heizkörper kalt, deutet das oft auf Probleme an der Heizungspumpe oder der Brennstoffversorgung hin. Dann sollte der Vermieter informiert werden und gegebenenfalls ein Fachbetrieb hinzugezogen werden.
Ein einzelner Heizkörper bleibt meist kalt, weil Luft im Heizkörper steckt oder das Thermostatventil klemmt. Seltener liegt es an einem ungenügenden Durchfluss, etwa wenn der letzte Heizkörper einer Leitung zu wenig Heizwasser erhält.
Nach dem Entlüften kann der Druck im System zu stark sinken. In diesem Fall muss Heizungswasser nachgefüllt werden. Wird der Heizkörper trotz korrektem Druck nicht warm, können Ventile klemmen oder technische Störungen an der Anlage vorliegen.
Das Entlüften der Heizung ist eine einfache Maßnahme, die Mieter selbstständig durchführen können. Aber Vorsicht: Eventuell kann austretendes Wasser heiß sein. Zudem sollte der Druck der Anlage nach dem Entlüften geprüft werden, da ein zu niedriger Druck die Wärmeverteilung weiter verschlechtert. Hier ist der Vermieter gefragt.
Die Heizkörper sollten vor dem Entlüften eine Weile vollständig aufgedreht sein, damit sich die Luft oben im Heizkörper sammelt. So lässt sie sich leichter ablassen. Empfohlen werden in der Regel mindestens 30, besser 60 Minuten.
Für die Funktionsfähigkeit der zentralen Heizungsanlage ist der Vermieter verantwortlich. Mieter können einzelne Heizkörper entlüften, müssen es aber nicht. Bei technischen Problemen an der Anlage, an der Pumpe oder beim Wasserdruck ist immer der Vermieter in der Pflicht – auch mit der Beauftragung von Fachleuten.
Bleibt es über längere Zeit zu kalt im Haus oder der Wohnung, kann das die Gesundheit belasten und Schimmelbildung fördern. Zudem können technische Defekte größere Schäden nach sich ziehen, wenn sie nicht zügig behoben werden. In der Heizperiode gilt eine nicht funktionierende Heizung als erheblicher Mangel, den der Vermieter beheben muss, ansonsten drohen Mietkürzungen.