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Stromverbrauch Wärmepumpe: So viel kWh verbraucht das Heizsystem

22.08.2025 Lesezeit:

Unterschiedliche Arten der Wärmepumpe bieten vielfältige Möglichkeiten, Gebäude nachhaltig zu beheizen – doch wie effizient arbeiten diese Systeme wirklich? Entscheidende Kennzahlen wie die Jahresarbeitszahl (JAZ) und der coefficient of performance (COP) geben Aufschluss über die Effizienz und den Betrieb einer Wärmepumpe und helfen, Kosten und Energieeinsatz besser einzuschätzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie viel kWh Strom eine Wärmepumpe tatsächlich benötigt, welche Faktoren den Verbrauch beeinflussen und wie Sie langfristig von einer cleveren Kombination aus Technologie und Energieeinsparung profitieren können.

Das Wichtigste in Kürze 

  • Wärmepumpen benötigen Strom, um Umgebungswärme in Heizwärme umzuwandeln. 

  • Dieser Strom wird bei der verbrauchsgerechten Heizkostenabrechnung berücksichtigt – mit Blick auf die verwendete Wärmeenergie. 

  • Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, weshalb sie verhältnismäßig wenig zugeführten Strom brauchen, um ein Vielfaches an Wärme zu produzieren. 

  • Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe unterscheidet sich je nach Typ. Wasser/Wasser-Wärmepumpen benötigen im Vergleich zu anderen Arten verhältnismäßig wenig Strom und sind gleichzeitig deutlich effizienter. 

Zwei Energiequellen für die Wärmepumpe

Die meisten Heizsysteme benötigen nur eine Energiequelle. So braucht eine Gasheizung vor allem Gas, um Wärme zu erzeugen und eine Ölheizung Öl. Bei Wärmepumpen ist es etwas anders. Sie brauchen zum einen die Wärme aus der Umgebung, beispielsweise aus dem Grundwasser, dem Erdreich oder der Luft, um sie in brauchbare Heizwärme umzuwandeln. Damit dieser Vorgang überhaupt funktioniert, ist jedoch außerdem Strom notwendig.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Im Grunde arbeitet eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank. Nur, dass sie Wärme erzeugt statt Kälte. Je nach Typ nimmt sie Wärme aus der Umgebung (aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser) und wandelt sie mithilfe eines Kompressors in nutzbare Wärme um, die dann wiederum ins Heizsystem eines Gebäudes eingespeist wird. Meist über das Wasser in den Heizungsrohren. Sie möchten genauer wissen, was im Inneren einer Wärmepumpe passiert? Schauen Sie sich dazu unseren Artikel „So funktioniert eine Wärmepumpe“ an.

Auf den ersten Blick scheint es, als würden dadurch doppelte Kosten entstehen. Das stimmt jedoch nicht. Denn die Umgebungswärme steht kostenfrei zur Verfügung. Lediglich für den Strom fallen Kosten an. Sie müssen also, wie bei einer fossilen Heizung, lediglich eine Quelle bezahlen.

Effizienz für ein Vielfaches an Energie 

Der Vorteil von Wärmepumpen besteht in ihrer Effizienz, denn das Gerät wandelt den eingespeisten Strom in ein Vielfaches an Wärmeenergie um. Wie hoch genau dieser Wert ausfällt, hängt davon ab, für welche Wärmepumpen-Art Sie sich entscheiden und wie hoch ihre sogenannte Jahresarbeitszahl (kurz: JAZ) ist. Je höher, desto effizienter wandelt das Gerät den Strom um.

Beispiel: Bei einer Jahresarbeitszahl von 3 erzeugt das Gerät ein dreifaches an Energie. Läge der Stromverbrauch der Wärmepumpe also beispielsweise bei 1 kWh, erhalten Sie 3 kWh Wärmeenergie.

Zum Vergleich: Wärmepumpen haben einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent. Sie können also das Drei- bis Fünffache an Energie erzeugen, gemessen am Strom, der eingespeist wird. Eine Gasheizung hat einen Wirkungsgrad von 85 bis 95 Prozent. Sie benötigt also mehr Gas, als am Ende in Wärmeenergie umgesetzt wird. Der Wirkungsgrad von Ölheizungen liegt bei rund 98 Prozent – alte Modelle schaffen es häufig auf nur knapp 70 Prozent. Ein Wert von 100 Prozent würde bedeuten, dass das Verhältnis von eingespeister Energie bzw. Ressource und erzeugter Wärme bei 1:1 liegt.

 

 

Stromverbrauch Wärmepumpe: Diese Faktoren beeinflussen ihn 

Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist, weil er von unterschiedlichen Parametern abhängt.

  • Art der Wärmepumpe: Obwohl Wärmepumpen grundsätzlich effizient arbeiten, unterscheidet sich ihr Stromverbrauch je nach Art. So haben Luft/Wasser-Wärmepumpen meist einen höheren Verbrauch als beispielsweise Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen. 

  • Gebäudeisolierung: Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto weniger Wärme geht verloren. Das wiederum bedeutet, dass weniger geheizt werden muss, also sinkt der Stromverbrauch. 

  • Größe des Gebäudes: Je größer ein Haus ist, desto mehr Strom braucht in der Regel auch die Wärmepumpe, weil sie mehr heizen muss. 

  • Heizgewohnheiten: Wer es wärmer haben möchte, muss die Raumtemperatur hochstellen, was wiederum mehr Energie – also am Ende auch mehr Strom kostet. 

Stromverbrauch herausfinden: So geht’s 

Es lohnt sich, bei der Auswahl einer Wärmepumpe auf die Jahresarbeitszahl (JAZ) zu achten. Sie gibt zwar nicht direkt Aufschluss über den konkreten Stromverbrauch, verrät aber, wie effizient das Gerät läuft. Je höher die JAZ, desto mehr Wärmeenergie wird aus dem Strom gewonnen. Ein guter Wert liegt bei 3 aufwärts.

Hinweis: Wenn Sie eine Wärmepumpe einbauen lassen und dabei gefördert werden möchten, muss das ausgewählte Modell eine JAZ von mindestens 3 besitzen. Geräte mit niedrigeren Werten sind inzwischen nicht mehr förderfähig.   

Wärmepumpen-Arten

Es gibt unterschiedliche Arten von Wärmepumpen. Man unterscheidet in Luft/Wasser-, Sole/Wasser-, Wasser/Wasser- und Luft/Luft-Wärmepumpen. Der erste Begriff gibt an, woher die Umgebungsenergie stammt, also ob aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich (Sole). Das zweite Wort gibt Aufschluss darüber, wie die Wärme ans Heizsystem geleitet wird: über das Wasser in den Heizungsrohren oder direkt per Gebläse in die Luft.

Als Faustregel gilt: Sie können mit einem Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe von 20 kWh bis 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr rechnen. In einer Wohnung mit 100 Quadratmetern würde Ihre Wärmepumpe also rund 2.000 bis 5.000 kWh Strom pro Jahr verbrauchen. Die Kosten, die dafür anfallen hängen vom aktuellen Strompreis ab.

Typischer Stromverbrauch nach Wärmepumpen-Art:

 

  • Wasser/Wasser-Wärmepumpe: zwischen 2.000 und 2.500 kWh pro Jahr 

  • Sole/Wasser-Wärmepumpe: zwischen 2.500 und 3.000 kWh pro Jahr  

  • Luft/Wasser-Wärmepumpe: zwischen 3.000 und 3.500 kWh pro Jahr 

Hinweis: Die angegebenen Zahlen sind nur Schätzwerte. Der tatsächliche Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe hängt von vielen Faktoren ab und ist individuell.  

 

Wärmepumpen-Stromverbrauch abrechnen 

Bei fossilen Heizsystemen gibt es in der Regel einen Tank, der mit einer bestimmten Menge Gas oder Öl gefüllt wird. So ist schnell ersichtlich, wie viel vom Rohstoff verbraucht wurde. Da eine Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, braucht es einen Stromzähler, der genau erfasst, wie viele Kilowattstunden die Wärmepumpe für den Betrieb benötigt hat. Wie bei anderen Heizsystemen auch gibt es darüber hinaus ein Gerät, das die verbrauchte Wärme erfasst – bei Wärmepumpen ist das in der Regel ein Wärmezähler.

Heizkostenabrechnung mit Wärmepumpen

Wir übernehmen die Heizkostenabrechnung für Ihre Wärmepumpe und auf Wunsch mit monatlicher Verbrauchsinformation.

Diese Messgeräte sind notwendig, um eine verbrauchsgerechte Heizkostenabrechnung zu erstellen. Die ist, laut Heizkostenverordnung, gesetzlich vorgeschrieben – inzwischen auch für Wärmepumpen. Bei der Abrechnung werden die Stromkosten mit der tatsächlich verbrauchten Energie für Wärme und Warmwasser in Zusammenhang gebracht.

Energieverbrauch der Wärmepumpe optimieren 

Mit einem sparsamen Umgang der Energie lässt sich auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe senken. In diesem Fall liegt der Handlungsspielraum beim Mieter bzw. Bewohner der Immobilie. Vermieter haben aber auch Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu optimieren.

Sie können beispielsweise die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe einstellen. Je niedriger sie ist, desto weniger Strom verbraucht das Gerät. Typische Werte sind 30 bis 40 °C. Bei Fußbodenheizungen reichen auch rund 30 bis 35 °C aus. Einen Wert von 50 °C sollte die Vorlauftemperatur jedoch nicht überschreiten, denn dann benötigt die Wärmepumpe deutlich mehr Energie, was zu steigendem Stromverbrauch und am Ende auch zu deutlich höheren Kosten führt. Sie sollten außerdem 30 °C nicht unterschreiten, um eine durchgängige und passende Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Besser gedämmte Gebäude benötigen weniger Energie, weil die Wärme deutlich länger in den Räumen verbleibt und weniger nach außen verloren geht. Es könnte sich also lohnen, Ihre Immobilien dahingehend zu prüfen und Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen, um eine bessere Isolierung vorzunehmen.

Da Wärmepumpen Strom für den Betrieb benötigen, können Sie außerdem von alternativen Stromquellen profitieren und die Wärmepumpe beispielsweise mit einer Photovoltaik-Anlage verbinden. So senken Sie zwar nicht den Stromverbrauch, können aber die Kosten reduzieren, weil Sie Ihren eigenen Strom in das Heizsystem einspeisen.

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