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Wie eine effiziente Heizung Energie spart und das Klima schont

02.12.2025 Lesezeit:
Veraltete oder nicht korrekt eingestellte Heizungen, klimaschädliche Brennstoffe oder falsches Heizverhalten sorgen nicht nur für hohe Heiz- und Energiekosten, sondern sind zudem wenig nachhaltig. Doch mit gezielten Maßnahmen können Verwalter für eine Heizungsoptimierung sorgen und das Heizen in ihren Objekten umweltschonender gestalten.

Eine wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden, warmes Wasser beim Baden und Duschen – das gehört für Mieter zum üblichen Wohnstandard einfach dazu, verbraucht aber auch eine erhebliche Menge an Energie. Auf eine umweltfreundlichere Wärmeerzeugung umzusteigen, ist oft mit hohen Kosten verbunden und für Mieter allein nicht umsetzbar. Vermieter und Verwalter können hingegen auf verschiedene Fördermaßnahmen zurückgreifen. Außerdem muss nicht immer das komplette Heizsystem erneuert werden. Auch der Austausch einzelner Baugruppen wie etwa veralteter Pumpen oder Thermostate ist denkbar. Der Umstieg auf neuere Technik macht sich in der Regel umgehend im Verbrauch bemerkbar.

Förderung für Heizungsoptimierung – Unterstützung für Vermieter und Eigentümer 

Um in den nächsten Jahrzehnten einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland zu erreichen, fördert die Bundesregierung, allen voran das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), – Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Bereich Wärmeerzeugung. 

Seit 2021 gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als gemeinsames Programm der BAFA und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Voraussetzung für eine Förderung ist unter anderem, dass die Heizungsanlage mindestens zwei, aber maximal 20 Jahre alt ist, wenn fossile Energieträger zum Einsatz kommen. Die Förderung ist zudem abhängig vom bereits eingebauten Heizsystem: Für Wärmepumpen gibt es beispielsweise einen Zuschuss von 25 Prozent. Wird eine Pelletheizung eingebaut, beträgt die Förderung bis zu zehn Prozent. Wichtig ist, dass der entsprechende Antrag vor Beginn des Um- oder Neubaus eingereicht wird. Diesen findet man über das Online-Portal der BAFA

Mit Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) wurden auch einige Fördermaßnahmen überarbeitet. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Fördermaßnahmen zur energetischen Sanierung von Gebäuden

Folgende Maßnahmen der Heizungsoptimierung sind förderfähig: 

  • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage und Einstellung der Heizkurve. Der hydraulische Abgleich sorgt für gleichmäßiges Beheizen der Räume durch Regelung der Wassermenge und kann rund fünf Prozent Energie einsparen. Die Einstellung muss durch einen Fachbetrieb erfolgen. 
  • Der Austausch von konventionellen Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen. Den Umstieg fördert das Amt mit 20 Prozent der Investitionskosten, wenn der Installation ein hydraulischer Abgleich vorangegangen ist. Zusätzlich fördert das Amt die fachmännische Anpassung der Vorlauftemperatur und der Pumpenleistung. Der Vorteil von Hocheffizienzpumpen: Sie verbrauchen im Schnitt 90 Prozent weniger Strom. 
  • Optimierung der Wärmepumpe, beispielsweise durch den Einbau eines Pufferspeichers, sofern sie noch nicht über einen verfügt.
  • Die Dämmung von freiliegenden Rohrleitungen und Armaturen. Die ist nach § 69 und § 71 des Gebäudeenergiegesetzes verpflichtend. Anlage 8 des GEG legt fest, welche Dämmungen jeweils erforderlich ist. Diese Anforderungen lassen sich teilweise mit Materialen aus dem Baumarkt kostengünstig erfüllen.
  • Eine Optimierung der Steuer- und Regelungstechnik, zum Beispiel durch den Austausch veralteter Geräte.
  • Der Einbau von Systemen auf Grundlage temperaturbasierter Verfahren des hydraulischen Abgleichs. Diese digitalen Systeme arbeiten mit Temperatursensoren und ermitteln in Echtzeit die optimale Einstellung von Regelventilen.
  • Der Einbau von Flächenheizungen, Niedertemperaturheizkörpern und Wärmespeichern ist ebenfalls empfehlenswert, sollte im Idealfall aber bereits beim Bau einer Immobilie berücksichtigt werden. Der nachträgliche Einbau ist mitunter mit hohem Aufwand verbunden. 

Wer die Heizung im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) saniert, erhält einen zusätzlichen Zuschuss von fünf Prozent. Zudem strukturiert der Sanierungsfahrplan das eigene Projekt und gibt Hilfestellung für Maßnahmen, je nach individueller Finanzierungsmöglichkeit. 

Darüber hinaus besteht für Eigentümer mitunter die Möglichkeit, die Kosten für die Heizungsoptimierung steuerlich geltend zu machen, sofern diese nicht mit Gas oder Öl betrieben werden. Dies gilt für: 

  • die Erneuerung der Heizung oder Umstieg auf andere Heizsysteme wie Pelletheizungen oder Solarkollektoranlagen
  • eine Optimierung von Heizungsanlagen, die mindestens zwei Jahre alt sind
  • den Einbau von Thermostaten 

Die konkreten steuerlichen Vorteile sollten Verwalter im Idealfall individuell mit ihrer Steuerberatung besprechen. 

Voraussetzung ist in allen Fällen, dass die Maßnahmen nur von Fachbetrieben durchgeführt werden, die einen Nachweis über die korrekte Anpassung vorlegen und gegen Rechnungstellung per Überweisung bezahlt werden. Über einen Zeitraum von drei Jahren können mitunter steuerliche Vergünstigungen von bis zu 20 Prozent der angefallenen Sanierungs- und Optimierungskosten geltend gemacht werden. 

Wichtig zu wissen:

Die einzelnen Förderprogramme zur Heizungsoptimierung sind für dieselbe Maßnahme nicht miteinander kombinierbar.

Individuelle Heizungsoptimierung – Das können Vermieter auch ohne Sanierung tun 

Um die Energieeffizienz von Heizungen zu erhöhen, sind nicht immer grundlegende Modernisierungen erforderlich. Oft reichen schon kleinere Maßnahmen aus. Dazu gehört natürlich die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage, um Schäden vorzubeugen und unnötige Energieverluste frühzeitig zu erkennen. Beispielsweise sollten Heizungsanlagen regelmäßigen entlüftet werden, da Luft im Heizungskreislauf nicht nur zu Gluckern und anderen Geräuschen führt, sondern oft auch verhindert, dass Heizkörper richtig heiß werden. Sind nur einzelne Heizkörper betroffen, können Mieter diese auch eigenständig entlüften. Die Verwaltung sollte jedoch Informationen zum richtigen Vorgehen bereitstellen. 

Auch kleine Optimierungen im Alltag helfen dabei, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Diese Tipps zum richtigen Heizen sollten WEG-Verwalter ihren Mietern an die Hand geben. 

  1. Nachts und beim Verlassen der Wohnung sollte die Heizung heruntergedreht werden. Um zu vermeiden, dass die Wohnung ganz auskühlt, kann die Heizung auf niedriger Stufe weiterlaufen. Die meisten modernen Heizungen verfügen über eine Nachtabsenkung, so dass hier keine manuelle Einstellung erforderlich ist.
  2. Mehrmals täglich Stoßlüften ist dabei effizienter, als Fenster längere zu kippen. Beim Stoßlüften gelangt mehr Frischluft in die Räume und es geht weniger Wärme verloren.
  3. Die Heizkörper sollten zudem nicht mit Möbeln verstellt werden, damit die Raumluft gut zirkulieren und so die Wärme verteilen kann. 

Heizungsoptimierung mit dem ista HeatPilot 

Neben der manuellen Optimierung gibt es auch technische Möglichkeiten, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu erhöhen. Eine davon ist unser HeatPilot, der direkt an der Heizungsanlage montiert wird. Von dort aus analysiert und optimiert das Gerät selbstständig den Energieverbrauch und kann ihn um bis zu 30 Prozent reduzieren. 

 

Heizungsoptimierung: Intelligentes Heizen ist kein Hexenwerk 

Durch eine gezielte Heizungsoptimierung lässt sich Energie sparen, wertvolle Ressourcen werden geschont und die Umwelt entlastet. Eigentümer können bei der Modernisierung von Heizungsanlagen auf verschiedene Fördermöglichkeiten zurückgreifen. Außerdem ist es wichtig, mit den Mietern zusammenzuarbeiten und durch gezielte Tipps zum richtigen Heizen den Energieverbrauch zu minimieren. Wenn sie die vielfältigen Möglichkeiten der Heizungsoptimierung nutzen, können Verwaltende einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.