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Regenerative Energien im Wohnbereich: Möglichkeiten und Vorteile für WEG-Verwalter

29.07.2025 Lesezeit:

Die Energiewende hat längst Einzug in unsere Gesellschaft gehalten und immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Immer beliebter werden dabei regenerative Energien. Insbesondere Solaranlagen und kleine Windkraftanlagen eröffnen Möglichkeiten für eine nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung. Im Folgenden befassen wir uns genauer mit den Vorteilen und Möglichkeiten von Solaranlagen und kleinen Windkraftanlagen und zeigen, warum sie eine attraktive Option für WEG-Verwalter darstellen.

Solaranlagen im Wohnbereich

Unter den Begriff „Solaranlage“ fallen alle Anlagen, die Sonneneinstrahlung benutzen. Unterschieden wird zwischen sogenannten Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Während Solarthermie-Anlagen Wärme für die Heizung und Warmwasserbereitung erzeugen, produzieren Photovoltaik-Anlagen elektrischen Strom.  

Durch die Verwendung von Solaranlagen entstehen mehrere Vorteile für WEG-Verwaltende:

  1. Solaranlagen ermöglichen es den Wohnanlagen, einen Teil oder sogar den gesamten Strombedarf durch selbst erzeugte Solarenergie zu decken. Dadurch reduzieren sich die Abhängigkeit von Stromversorgern und die Energiekosten der Gemeinschaft, was zu langfristigen Kosteneinsparungen führt.
  2. Wohnobjekte mit Solaranlagen bieten einen attraktiven Mehrwert für Mietende und potenzielle Käufer. Die Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom zu nutzen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird zunehmend geschätzt und kann die Attraktivität der Wohnanlage steigern.
  3. Es existieren verschiedene Förderprogramme auf nationaler und regionaler Ebene, die den Einbau von Solaranlagen finanziell unterstützen. Zudem können WEG-Verwalter von steuerlichen Vorteilen, wie beispielsweise der Abschreibung der Anlage, profitieren.

Je nach Größe der Wohnanlage und verfügbarer Dachfläche kann die Installation von Solaranlagen eine Herausforderung darstellen. Eine sorgfältige Planung und Integration in die Architektur sind erforderlich, um den optimalen Nutzen aus der Anlage zu ziehen. Kleine Balkonkraftwerke können eine Alternative darstellen. Auch eine professionelle Wartung und Überwachung der Anlage ist empfehlenswert, um ihre optimale Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. 

Kleine Windkraftanlagen im Wohnbereich

Kleinwindkraftanlagen (KWA) oder auch Kleinwindenergieanlagen (KWEA) nutzen den Wind, um Strom zu erzeugen. Sie bestehen aus einem Rotor mit Flügeln, die im Garten oder auf dem Hausdach installiert und durch Wind in Bewegung gesetzt werden. Diese Bewegung wird durch einen Generator in elektrische Energie umgewandelt. Der erzeugte Strom kann entweder direkt im Gebäude genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Besonders für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, Solaranlagen zu installieren und dennoch Stromkosten sparen wollen, kann dies eine Option sein:

  1. Kleine Windkraftanlagen können als Quelle erneuerbarer Energie dienen, da sie keine Ressourcen aufbrauchen, sondern mithilfe von Wind Strom generieren und somit die Gesamtleistung der regenerativen Energieerzeugung in der Wohnanlage steigern.  
  2. Durch die Nutzung von Windenergie machen sich WEG-Verwaltende die unabhängig von externen Stromanbietern und steigenden Strompreisen.  
  3. In einigen Regionen besteht die Möglichkeit, überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen und dafür eine Vergütung zu erhalten, sofern die technischen Voraussetzungen für eine Netzeinspeisung gegeben sind und die Anlage beim jeweiligen Netzbetreiber angemeldet ist. Dies kann zusätzliche Einnahmen für die Wohnanlage generieren.

Der größte Vorteil gegenüber Solaranlagen besteht bei KWA darin, dass sie rund um die Uhr Strom erzeugen – sofern genug Wind vorhanden ist. Denn schwacher Wind ist nicht ausreichend, um eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten. Es ist nicht möglich, pauschal anzugeben, wie viel Strom eine solche Windkraftanlage pro Jahr produziert, da dies stark von den Windverhältnissen abhängt. Um ausreichend Strom zu erzeugen, muss der Windgenerator über eine ausreichende Windstärke verfügen. Bevor Hausbesitzer sich also für Windkraft entscheiden, sollten sie die genauen Windverhältnisse am Standort überprüfen. Bäume und umliegende Gebäude können die Leistung einer Kleinwindkraftanlage erheblich einschränken. Darüber hinaus müssen Hausbesitzer je nach Bundesland einen Genehmigungsprozess durchlaufen, bevor sie ein KWA aufstellen dürfen.  

Kombination von Solaranlagen und kleinen Windkraftanlagen

Die Kombination von Solaranlagen und kleinen Windkraftanlagen ermöglicht eine optimale Nutzung der beiden Energiequellen. Während Solaranlagen tagsüber bei sonnigem Wetter Strom erzeugen, können Windkraftanlagen auch in den Abend- und Nachtstunden sowie bei windigen Bedingungen Energie liefern. Durch die Kombination beider Quellen kann die Gesamtenergieerzeugung der Wohnanlage maximiert werden. 

Fördermöglichkeiten von regenerativen Energien

Wer sich für eine Windkraft- oder Solaranlage entscheidet, muss zunächst mit hohen Investitionskosten rechnen. Eine Anschaffung amortisiert sich in der Regel erst nach Jahren. Deshalb unterstützt der Staat den Kauf und Betrieb von solchen Anlagen.  

  1. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bei der Sanierung von Gebäuden, die dauerhaft Energiekosten einsparen und somit das Klima schützen.  
  2. Eine Förderung kann beispielsweise auch durch einen vergünstigten Kredit der Deutschen Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Die KfW bietet verschiedene Förderprodukte für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien an. Dies beinhaltet auch die zugehörigen Kosten für Planung, Projektierung und Installation.  
  3. Auch ist eine Förderung über die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) möglich. Sie wurde 2000 eingeführt, um Eigenheimbesitzer einen Anreiz zur Anschaffung von Photovoltaikanlagen zu geben und somit die Energiewende voranzutreiben. 

Zusammenfassung der Möglichkeiten und Vorteile regenerativer Energien

Insgesamt bieten regenerative Energien wie Solaranlagen und kleine Windkraftanlagen attraktive Möglichkeiten für WEG-Verwalter. Durch die Nutzung dieser Technologien können sie die Energieeffizienz steigern, Kosten senken, die Abhängigkeit vom Stromnetz verringern und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Mit der richtigen Planung, Beratung und Umsetzung können Wohnanlagen langfristig von den Vorteilen regenerativer Energien profitieren und einen nachhaltigen Weg in die Zukunft einschlagen.

Die Entwicklung regenerativer Energien schreitet kontinuierlich voran, und zukünftige Technologien könnten noch effizientere und kostengünstigere Lösungen bieten. Fortschritte in der Solar- und Windenergie, Batteriespeicherung und Smart-Grid-Technologien eröffnen neue Möglichkeiten für den Wohnbereich. WEG-Verwaltende sollten sich über diese Entwicklungen auf dem Laufenden halten, um zukünftige Potenziale für ihre Wohnanlagen zu erkennen und zu nutzen.