Die Tätigkeit von Immobilienverwaltern erfordert gute organisatorische und menschliche Fähigkeiten sowie Kenntnisse der Gesetze und bewährter Verfahren. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Hausverwalter zu werden, finden Sie hier 10 Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern.
Immobilienverwalter sind für den täglichen Betrieb einer Immobilie verantwortlich, einschließlich Marketing, Vermietung, Instandhaltung, Sicherheit und aller rechtlicher Fragen. Seien Sie sich der kommenden Aufgaben bewusst.
Sie müssen in der Lage sein, effektiv mit potenziellen Kunden, aktuellen Mietern, Vermietern, Dienstleistenden und anderen Beteiligten zu kommunizieren. Das verlangt eine große Bandbreite an Soft Skills, wie Empathie, Kritikfähigkeit, Organisationstalent und einige andere.
Grundsätzlich ist keine Ausbildung nötig, um eine Hausverwaltung zu gründen. Als zertifizierter Immobilienverwalter ist Ihre Glaubwürdigkeit gegenüber Ihrer Kundschaft allerdings größer und Ihnen wird eher eine fachliche Expertise zugetraut. Eine solche Qualifikation erhalten Sie beispielsweise bei der IHK.
Unabhängig davon, ob Sie eine Ausbildung machen oder nicht, müssen Sie sich in jedem Fall für eine Rechtsform Ihres Unternehmens entscheiden und ein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden.
Als Hausverwalter ist eine Berufshaftpflichtversicherung ein Muss. Des weiteren empfehlen sich eine Wohngebäudeversicherung, eine Rechtsschutzversicherung, eine Hausratsversicherung und eine Betriebshaftpflichtversicherung. Alles zum Thema Versicherungen für Verwalter finden Sie in unserem Artikel “Die wichtigsten Versicherungen für Wohnimmobilienverwalter”
Um eine Hausverwaltung zu gründen, reicht ein recht geringes Startkapital. Je nachdem, ob Sie Büroräume mieten oder Personal anstellen möchten, steigen die Kosten. Schreiben Sie einen Businessplan, um den Überblick über anfallende Kosten (Versicherungen, Marketing, Notar, Lebensunterhalt etc.) nicht zu verlieren.
Eine ansprechende und informative Website benötigt inzwischen jedes Unternehmen. Wer bei Google nicht auftaucht, hat kaum Chancen auf Anfragen potenzieller Kunden. Zusätzliche Marketing-Maßnahmen, wie Anzeigen in der Fachpresse oder online, und ein sympathischer Social-Media-Auftritt helfen bei der Akquise.
Ihr Vorteil gegenüber Selbstverwaltenden ist Ihr Netzwerk. Verbinden Sie sich mit Handwerksbetrieben, Rechtsanwälten, Behörden und anderen Verwaltenden. Der Eintritt in einen Berufsverband kann Ihnen dabei helfen.
Immobilienmakler und Hausverwalter haben eine Weiterbildungspflicht, die in § 34c Abs. 2a der Gewerbeordnung (GewO) in Verbindung mit § 15b der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) geregelt ist. Diese Verpflichtung erfordert eine 20-stündige Fortbildung innerhalb von drei Jahren.
Hausverwaltung ist nicht gleich Hausverwaltung. Möchten Sie Mietshäuser, Wohnungseigentumsgemeinschaften oder Sondereigentum verwalten? Um sich zu entscheiden, sollten Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und Präferenzen berücksichtigen. Eine Markt- und eine Wettbewerbsanalyse sind ebenfalls hilfreich.
Wenn Sie in die Verwaltung einsteigen möchten, kann mitunter eine Zertifizierung bei der IHK sinnvoll sein: Dadurch könnten Sie sich von anderen Verwaltern abheben und Ihre Professionalität sowie Kompetenz mit unterstreichen. Darüber hinaus haben Wohnungseigentümer mit der Reform des WEG das Recht, zertifizierte Verwalter zu verlangen.
Mietverwaltung: Die klassische Mietverwaltung ist die gebräuchlichste Form der Immobilienverwaltung und betrifft in der Regel Objekte mit einem Grundbuchblatt. Ein externes Hausverwaltungsunternehmen kann diese Aufgaben übernehmen, einschließlich Verwaltungsarbeiten, wie die Vermittlung von Mietern und Behörden sowie von Handwerkern. Das Unternehmen liefert auch Finanzprognosen und Optimierungsvorschläge, um den Wert der Immobilie zu steigern. Das entlastet die Eigentümer von den alltäglichen Aufgaben, die mit der Verwaltung ihrer Immobilien verbunden sind.
WEG-Verwaltung: Die WEG-Verwaltung ist eine beliebte Form der Hausverwaltung, bei der die Wohnungseigentümer ihre eigenen vier Wände bewohnen und jede Einheit über ein eigenes Grundbuchblatt verfügt. Die WEG-Verwaltung kümmert sich um das Haus und die Gemeinschaftsräume, wie Keller, Hausflur und Garten.
Sondereigentumsverwaltung: Die dritte Art der Hausverwaltung ist die Verwaltung von Eigentumswohnungen, bei der sich der oder die Verwaltende um die Bedürfnisse der (vermieteten) Wohneinheiten kümmert und die Kommunikation mit verschiedenen Parteien sowie die Kontrolle von Reparaturen übernimmt. Diese Form der Verwaltung umfasst Wände, Böden, Strom- und Wasserleitungen, die zu einer Wohneinheit gehören, nicht aber Außenwände, Fenster oder tragende Wände.
Wer eine Karriere als Hausverwalter anstrebt, sollte gute organisatorische und menschliche Fähigkeiten sowie Kenntnisse der Gesetze und bewährter Verfahren mitbringen. Zudem ist es empfehlenswert, eine Ausbildung oder Zertifizierung als Immobilienverwalter zu absolvieren und eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Es ist auch wichtig, eine ansprechende Webseite zu betreiben und ein Netzwerk aufzubauen sowie regelmäßige Fortbildungen zu besuchen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.