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Heizperiode in Deutschland: das sollten Sie wissen.

29.04.2025 Lesezeit:

Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit steht die Heizperiode an. Nun müssen Vermieter dafür sorgen, dass die Heizungsanlage zuverlässig funktioniert, sodass sich die Mieter wohlfühlen können und keine Schäden am Gebäude entstehen.

Definition und gesetzliche Grundlage

Die Heizperiode bezeichnet den Zeitraum, in dem geheizt werden muss, um angemessene Temperaturen in Wohnräumen zu gewährleisten. In Deutschland wird die Heizperiode üblicherweise vom 1. Oktober bis zum 30. April angesetzt. Außerhalb dieses Zeitraums kann Heizen mitunter auch erforderlich sein, wenn die Temperaturen stark sinken.

Eine einheitliche gesetzliche Regelung zur Heizperiode gibt es nicht. Durch bisherige Rechtsprechung und Mietrecht hat sich jedoch inzwischen eine verbindliche Praxis entwickelt. 

So sind Vermieter verpflichtet, bestimmte Raumtemperaturen zu ermöglichen:

  • tagsüber zwischen 20 und 22 °C
  • nachts mindestens 18 °C
  • Warmwasser muss durchgängig zur Verfügung stehen.

Zudem besteht eine Heizpflicht, sobald außerhalb der Heizperiode die Raumtemperatur unter 16 °C fällt. Je nach Witterung und Region kann es also durchaus sein, dass die Heizperiode früher beginnt oder länger anhält. 

Diese Pflichten haben Vermieter.

Vermieter sind dafür verantwortlich, dass die Heizungsanlage funktionstüchtig ist und regelmäßig gewartet wird. Defekte müssen unverzüglich behoben werden, um den Mietern ein angemessenes Wohnklima zu gewährleisten.

Icon: In einem Kreis in der Farbe lime Grün befindet sich ein i.

Wenn sie dieser Pflicht nicht nachkommen, hat der Mieter die Möglichkeit, die Miete zu mindern. Grundlage hierfür ist § 536 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Liegt ein Mangel an der Mietsache vor oder entspricht der Zustand nicht den vertraglichen Vereinbarungen, können Mieter die Miete reduzieren. Der Umfang der Mietminderung ist gesetzlich nicht festgelegt. Zur Orientierung können jedoch sogenannte Mietminderungstabellen herangezogen werden, die eine Vielzahl von Gerichtsurteilen zu unterschiedlichen Mängelbeschreibungen enthalten

Tipps für Vermieter und Verwalter.

Um eine problemlose Nutzung der Heizung zu gewährleisten, ist eine gute Vorbereitung die beste Grundlage. Der erste Schritt dazu ist die Wartung der Heizungsanlage. Regelmäßige Inspektionen helfen, Störungen zu vermeiden. Diese Kosten dürfen gemäß Heizkostenverordnung auf die Mieter umgelegt werden.

Auch ein hydraulischer Abgleich der Heizung kann den Heizbetrieb effizienter machen. Eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt für mehr Effizienz und weniger Energieverbrauch. 

Auch eine gute Kommunikation mit Mietern kann dabei helfen, die Heizung optimal zu nutzen und dabei Energie zu sparen. So können Vermieter ihren Bewohnern beispielsweise Tipps an die Hand geben, mit denen sie effizienter heizen. Dazu gehören:

  • Entlüftung der Heizkörper vor Beginn der Heizperiode: Durch weniger angestaute Luft verbessert sich die Wärmeleistung. So ist weniger Energieverbrauch notwendig.
  • Nutzung von intelligenten Thermostaten: Mit ihnen können Mieter die Energienutzung leichter steuern oder sogar automatisieren.
  • Blick in die monatliche Verbrauchsinformation: Darin erfahren Mieter, wie viel Energie sie im vergangenen Monat genutzt haben und können ihren Verbrauch im aktuellen Monat leichter anpassen, um Energie zu sparen. Als Vermieter sind Sie verpflichtet, diese Information jeden Monat zugänglich zu machen.

Mit diesen Tipps sparen Mieter Energie und senken mitunter ihre Kosten. Gleichzeitig hilft optimierte Energienutzung dabei, Schäden an der Immobilie, beispielsweise durch Feuchtigkeit oder Kälte, zu verhindern. Beide Seiten profitieren also von effizientem Heizverhalten.

Häufige Fragen und Antworten

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Autor

Anna-Lena Sonnhalter

Senior Specialist SEO

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