Hybrid bedeutet gemischt. Das Wort ist vor allem durch Hybridautos bekannt geworden. Sie fahren mit Strom und Benzin und haben einen Elektro- und einen Verbrennungsmotor. Ähnlich ist es bei Hybridheizungen. Sie kombinieren mindestens zwei Technologien und zwei Energiequellen zum Heizen. Zum Beispiel wird eine Gas- oder Ölheizung zusammen mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermie-Anlage betrieben. Das Schöne daran ist: Das reduziert die Heizkosten und den CO2-Fußabdruck.
Eine Hybridheizung kann eine ideale Lösung für Hausbesitzer oder Wohnungseigentümergemeinschaften sein, die noch nicht komplett auf erneuerbare Energien umsteigen möchten, weil ihre alte Öl- oder Gasheizung noch gut funktioniert. Oder weil ihnen eine neue Heizungsanlage zu teuer ist. Eine Hybridheizung ist in diesem Fall eine häufig preiswertere Alternative. Sie bietet die Möglichkeit, den Umstieg auf klimafreundliches Heizen Schritt für Schritt voranzutreiben. Das schont die Umwelt und langfristig auch den eigenen Geldbeutel. Doch auch in Neubauten kann sie interessant sein.
Die Grundidee der Hybridheizung ist ganz einfach. Zwei oder noch mehr Heizsysteme werden miteinander verknüpft, um Wärme zu erzeugen. Eine beliebte Variante ist, Anlagen zu kombinieren, die mit fossilen und erneuerbaren Energien betrieben werden. Zum Beispiel lässt sich eine Öl- oder Gasheizung mit einer Solarthermie-Anlage ergänzen. Wenn die Sonne einmal nicht scheint und keine Energie liefert, springt die Öl- oder Gasheizung ein.
Die Sonnenkollektoren wiederum können die Heizung entlasten. Ein System unterstützt das andere oder ersetzt es für eine gewisse Zeit sogar komplett. Durch eine intelligente Steuerung wird immer die Technologie ausgewählt, die für den Betrieb am effizientesten ist. Die Steuerung muss fein justiert sein, damit immer das kostenschonende und klimafreundliche System eingesetzt wird – wenn möglich.
Bei einer Hybridheizung können auch zwei Heizsysteme miteinander kombiniert werden, die beide mit erneuerbaren Energien arbeiten. Fachleute sprechen dann von EE-Hybridheizungen. Ein Beispiel: Die elektrisch betriebene Wärmepumpe wird mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) kombiniert. Die Wärmepumpe heizt das Gebäude und braucht dafür Strom, den die hauseigene PV-Anlage liefert. Wird zu viel Sonnenstrom erzeugt, wird er gespeichert. Der Vorteil: Die Energiekosten können mit solch einer Hybridheizung um bis zu 75 % gesenkt werden.
Es gibt keine Vorschriften dafür. Grundsätzlich können alle Systeme, die auf dem Markt angeboten werden, miteinander kombiniert werden. Das kann ökologisch und ökonomisch durchaus klug sein. Hausbesitzer und Wohnungseigentümer sollten bei der Wahl jedoch einen Grundsatz beachten: Die Nachteile des einen Systems sollten durch die Vorteile des anderen ausgeglichen werden. Besonders beliebt sind diese Kombinationen:
Eine Solarthermie-Anlage oder eine Wärmepumpe können zum Beispiel das warme Wasser erzeugen und auch einen Teil zum Heizen der Wohnung übernehmen.
Je nachdem, wie viele Energieerzeuger zusammenwirken, wird zwischen bivalenten (zwei Energieträger), trivalenten (drei Energieträger) oder multivalenten (mehrere Energieträger) Hybridheizungen unterschieden.
Sie kann aus einer einzigen Anlage bestehen oder aus zwei verschiedenen Anlagen, die über eine Regelung miteinander verbunden sind. Darüber kann bestimmt werden, wann welche Energiequelle eingesetzt und ab welcher Außentemperatur die zweite Heizung aktiviert werden soll. Beim Betrieb einer Hybridheizung wird zwischen folgenden Funktionsweisen unterschieden:
Lassen Sie von einem Energieberater oder einer erfahrenen Fachfirma durchrechnen, welche Hybridheizung bei Ihnen wirtschaftlich und ökologisch am sinnvollsten ist.
Ab 2045 darf in Deutschland nicht mehr mit Öl, Gas und Kohle geheizt werden. Schritt für Schritt müssen fossile Brennstoffe bis dahin auf null reduziert werden. Das gilt auch für Hybridheizungen, die Öl oder Gas nutzen. Denn beim Verbrennen entstehen große Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2). Es gelangt in die Atmosphäre und führt neben weiteren Faktoren dazu, dass sich die Erde immer weiter erwärmt. Auch durch die Gewinnung und den Transport von Erdgas, Erdöl und Kohle wird die Umwelt belastet.
Diese Regelungen gelten nur für den Einbau einer neuen Heizung. Bestehende Öl- und Gasheizungen können weiterbetrieben und auch repariert werden. Wer sie klimafreundlicher betreiben möchte, ergänzt sie mit Systemen, die erneuerbare Energien nutzen. Unser Tipp: Warten Sie nicht, bis die alte Öl- oder Gasheizung kaputt ist. Beginnen Sie lieber heute als morgen damit, nach einer Alternative zu suchen.
Eine Hybridheizung eignet sich für Altbauten, Bestandsgebäude sowie für Neubauten. In Häusern, die noch nicht energetisch saniert sind und einen hohen Wärmebedarf haben, kann sie sinnvoll sein, um Heizkosten zu sparen. Sie ist ein erster Schritt hin zum emissionsfreien Heizen. Ein Beispiel: Die elektrisch betriebene Wärmepumpe übernimmt die sogenannte Grundlast. Bei saisonalen Schwankungen oder wenn an einem Tag besonders viel Wärme gebraucht wird, springt die Öl- oder Gasheizung ein.
Nachdem das Haus energetisch saniert ist, wird weniger Wärme benötigt. Dann reicht die Wärmepumpe allein aus und die alte Öl- oder Gasheizung wird nicht mehr gebraucht.
Ganz wichtig: Wer seine alte Öl- oder Gasheizung mit einem klimafreundlichen System ergänzt, kann für die Wärmepumpe oder die Solarthermie-Anlage eine Förderung vom Staat bekommen.
Auch im Neubau kann eine Hybridheizung, die nur mit erneuerbaren Energien betrieben wird, sinnvoll sein. Eine elektrisch betriebene Wärmepumpe ist zwar effizient, aber in Kombination mit einer PV-Anlage auf dem Dach wird sie mit günstigem Sonnenstrom noch effizienter betrieben und das Heizen wird noch günstiger.
Eine Hybridheizung punktet vor allem damit, dass sie besonders effizient und wirtschaftlich ist. Die Heizkosten sind im Vergleich zu einer reinen Gas- oder Ölheizung wesentlich geringer. Bei einer EE-Hybridheizung liegen sie sogar deutlich darunter.
Außerdem sind Hybridheizungen nicht nur von einer einzigen Energiequelle abhängig. Ein weiterer Pluspunkt: Sie lassen sich beliebig erweitern und können auch dafür genutzt werden, warmes Wasser aufzubereiten. Häufig haben sie einen entsprechenden Pufferspeicher. Er speichert Wärme auf Vorrat und gibt sie ab, wenn sie zum Heizen oder zum Aufbereiten von warmem Wasser benötigt wird. In der Regel hat der Pufferspeicher ein Fassungsvermögen von 700 bis 800 Litern. Sinkt die Temperatur in dem Speicher unter ein bestimmtes Niveau, springt die Öl- oder Gasheizung an.
Kurz zusammengefasst: Die Vorteile der Hybridheizung sind geringere Betriebskosten, mehr Energieeffizienz, klimafreundliches Heizen, eine ausreichende Versorgung mit Wärme und warmem Wasser ist immer gewährleistet.
Das lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab: den Technologien, die miteinander kombiniert werden, ob ein Heizsystem bereits vorhanden ist sowie von den Gegebenheiten des Hauses.
Bei einer Solarthermie-Anlage hängt der Preis von der Art der Sonnenkollektoren ab und wie groß die Fläche sein muss. Pro Quadratmeter können Kosten von 300 bis 800 Euro anfallen. Die Preisspanne ist also enorm. Wer eine bestehende Gas- oder Ölheizung mit einer klimafreundlichen Anlage ergänzen möchte, sollte bei einem Einfamilienhaus mit Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro rechnen.
Für die Anschaffung einer Hybridheizung aus Wärmepumpe plus Solarthermie-Anlage können Hauseigentümer sogar mit 50.000 Euro rechnen. Für die Investition gibt es einen Zuschuss vom Staat. Gefördert werden Technologien, die mit erneuerbaren Energien heizen. Maximal mit 70 Prozent beziehungsweise bis zu 23.500 Euro.
Der Bund fördert den Kauf und Einbau von neuen Heizsystemen, die zur besseren Energieeffizienz eines Wohngebäudes beitragen oder den Anteil von erneuerbaren Energien erhöhen. Private Eigentümer sowie Eigentümer von Wohngebäuden und Wohnungseigentümergemeinschaften können eine Förderung erhalten. Das reduziert die Anschaffungskosten erheblich.
In einem Mehrparteienhaus erhöhen sich die förderfähigen Ausgaben für die zweite bis sechste Wohnung um jeweils 15.000 Euro und ab der siebten Wohneinheit auf 8.000 Euro. Fördermittel können bei der staatlichen Förderbank KfW beantragt werden. Den Antrag muss ein Energieberater oder ein Fachunternehmen stellen.
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