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Legionellen im Trinkwasser: Ursachen, Risiken und Prävention

15.07.2025 Lesezeit:

Eine Infektion mit Legionellen kann kritisch sein und sogar tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, das Trinkwasser regelmäßig auf die Bakterien zu prüfen und Maßnahmen zur Prävention zu treffen. So lässt sich die Vermehrung von Legionellen auf ein Minimum reduzieren. Ebenso wichtig ist eine regelmäßige Trinkwasseruntersuchung mit anerkannten Regeln der Technik, deren Durchführung über die Trinkwasserverordnung (kurz: TrinkwV) geregelt wird.  

Ursachen von Legionellen im Trinkwasser

Legionellen (fachsprachlich: legionella pneumophila) sind ein natürlicher Bestandteil von Trinkwasser. Das ist in der Regel auch kein Problem, denn in geringer Konzentration sind die Bakterien ungefährlich. Es gibt allerdings Umstände, die die Vermehrung von Legionellen begünstigen. Dazu gehören:

  • Wassertemperaturen zwischen 25 und 45 Grad: Bei Wärme fühlen sich Legionellen besonders wohl. Erst ab 60 Grad lassen sie sich abtöten.
  • Stehendes Wasser: Je weniger das Trinkwasser in Rohren bewegt wird, desto gemütlicher machen es sich die Legionellen in den Leitungen. Deshalb sollten Rohre regelmäßig durchgespült und das Wasser darin bewegt werden.
  • Feuchte Lagerung von Luftbefeuchtern: Objekte, die für Wasservernebelung sorgen und selten gereinigt werden, bieten optimale Bedingungen für Legionellen. Deshalb sollten sie regelmäßig gesäubert und im besten Fall nach Benutzung trocken gelagert werden. 

Risiken

Gefährlich sind Legionellen vor allem dann, wenn sie in die Lunge gelangen. Deshalb entsteht eine Infektion mit den Bakterien beim Trinken eher selten. Im Magen werden Legionellen durch die starke Säure abgetötet. Gelangen die Erreger jedoch in die Luftröhre, beispielsweise durch Verschlucken, können sie in die Lunge gelangen und dort zu einer Infektion führen. Dieser Fall tritt jedoch nur selten ein. Die meisten Menschen infizieren sich in Situationen, in denen Wasser in Form von Nebel oder Dampf vorkommt und dadurch leicht eingeatmet werden kann. Risiken bestehen beispielsweise:

  • beim Duschen oder Baden
  • in öffentlichen Schwimmbecken oder privaten Pools
  • durch Luftbefeuchter
  • künstliche Wasserfälle oder Mini-Springbrunnen für zuhause
  • beim Umfüllen von warmem Wasser, zum Beispiel in einen Putzeimer


Eine Infektion mit Legionellen entsteht nur durch belastetes Wasser. Die Bakterien sind nicht ansteckend und werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Die häufigsten Krankheiten, die durch Legionellen ausgelöst werden, sind:

  • Legionärskrankheit: eine schwere Form der Lungenentzündung, die sich durch Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber und weiteren grippeähnlichen Symptomen äußert. Auch Durchfall, Bauchschmerzen und Verwirrtheitszustände können Teil der Erkrankung sein.
  • Pontiac-Fieber: ein fiebriger Infekt mit grippeähnlichen Symptomen, trockenem Husten und in der Regel ohne Lungenentzündung. 

Wenn Sie Erkältungssymptome an sich wahrnehmen, wie zum Beispiel Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber oder ein allgemein schweres Krankheitsgefühl, suchen Sie einen Arzt auf. Die Inkubationszeit für eine Infektion mit Legionellen beträgt etwa 2 bis 10 Tage. Unbehandelt kann sie zu einer schweren Lungenentzündung führen.

Prävention für Legionellen im Trinkwasser

Das Vorkommen von Legionellen im Trinkwasser lässt sich nie ganz verhindern, weil sie darin natürlicherweise vorkommen. Präventionsmaßnahmen zielen vor allem darauf ab, die Konzentration der Bakterien mit anerkannten Regeln der Technik möglichst niedrig zu halten und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Dafür ist es unter anderem wichtig, das Trinkwasser regelmäßig auf Legionellen testen zu lassen. Dazu gibt es für Vermieter auch eine gesetzliche Pflicht, die in der Trinkwasserverordnung (kurz: TrinkwV) geregelt ist. 

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Um zu verhindern, dass sich Legionellen vermehren, können außerdem weitere Maßnahmen getroffen werden, wie:

  • Thermische Desinfektion: Dabei wird das Trinkwasser auf 70 oder mehr Grad erhitzt und die Leitungen einige Minuten mit dem heißen Wasser gespült. Ziel ist, die Erreger abzutöten und Rohrleitungen von biologischem Mikrofilm durch stehendes Wasser zu befreien.
  • Reinigung von Luftbefeuchtern: Geräte, die für die Wasservernebelung gedacht sind, sollten regelmäßig gereinigt und nach dem Gebrauch trocken gelagert werden.
  • Rohrleitungen spülen: Nach längerer Abwesenheit sollten die Rohre durchgespült und stehendes Wasser sollte nicht zum Trinken oder Duschen verwendet werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Vorkehrungen, die Vermieter präventiv treffen können. Erfahren Sie in unserem Artikel, wie Sie Legionellen vorzubeugen.