Energieeffizienz gewinnt in der Immobilienbranche aufgrund steigender Energiekosten, des Klimawandels und rechtlicher Anforderungen an Bedeutung. Bis 2050 soll der Gebäudesektor klimaneutral sein. Eine energieeffiziente Immobilie verbraucht weniger Energie und ist somit kostensparend, wertsteigernd und klimaschützend. In diesem Artikel stellen wir fünf Tipps vor, wie Immobilienverwaltende die Energieeffizienz ihrer Gebäude verbessern können.
Die Energieeffizienz von Immobilien spielt sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht eine wichtige Rolle:
Aus diesen Gründen lohnt es sich auch als Immobilienverwalter, einen Blick auf das Thema zu werfen und einige Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Da die Eigentümer der Immobilie letztendlich über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden, können Sie mitunter nicht alle Maßnahmen umsetzen. Mit den Tipps aus diesem Beitrag können Sie jedoch versuchen, Ihre Kunden von der Bedeutung energieeffizienter Maßnahmen zu überzeugen.
Etwa ein Drittel des deutschen Energiebedarfs entfällt auf die Beheizung von Gebäuden und auf die Warmwasserbereitung. Gleichzeitig gilt seit 2021 ein neues Klimaschutzgesetz, das eine deutliche CO₂-Reduktion bis 2030 vorschreibt. Zusätzlich gilt seit der Einführung des Klimapakets der Bundesregierung das sogenannte „Brennstoffemmissionshandelsgesetz“ (kurz: BEGH). Es schreibt unter anderem die Bepreisung von fossilen Brennstoffen, wie Erdgas und Diesel vor. Bis 2025 steigt dieser Preis jährlich. Ab 2026 kostet eine Tonne CO₂ zwischen 55 und 65 Euro. Danach soll ein freier Handel starten – bisher ohne abschätzbare Kosten und Vorgaben.
Durch den Beschluss steigen in naher Zukunft auch die Kosten für die Heizung von Gebäuden. Gleichzeitig bestehen ab 2026 Unsicherheiten über die Preisentwicklung. Ein Weg, um beides zu umgehen: auf erneuerbare Energien setzen.
Im Vergleich zu fossilen Quellen haben erneuerbare Energien den Vorteil, dass sie CO₂ freie Wärme produzieren und damit von diesen Zusatzkosten befreit sind. Das gilt auch für Wärmepumpen, die nicht explizit mit Ökostrom betrieben werden.
Für Immobilienverwalter gibt es verschiedene Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu nutzen, beispielsweise durch die Installation von Solaranlagen auf dem Dach oder die Nutzung von Wärmepumpen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen tragen Verwalter und Vermieter zur CO₂-Reduktion bei und erlangen außerdem einen wirtschaftlichen Vorteil durch langfristige Kosteneinsparungen.
Eine weitere wichtige Möglichkeit, die Energieeffizienz von Immobilien zu verbessern, ist die Verbesserung der Wärmedämmung. Diese hilft dabei, den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu reduzieren, da weniger Energie benötigt wird, um ein angenehmes Raumklima aufrechtzuerhalten.
Infobox: Durch eine gute Wärmedämmung kann die Raumtemperatur unabhängig von der Außentemperatur möglichst lange gehalten werden - ähnlich dem Prinzip einer Thermoskanne. Das bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird, um das Gebäude auf eine angenehme Temperatur zu bringen und zu halten. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert.
Hierzu können Immobilienverwaltende verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise:
Die Investition in eine bessere Wärmedämmung verursacht initial höhere Kosten, zahlt sich jedoch mittel- bis langfristig durch Kosteneinsparungen und höhere Energieeffizienz aus.
Heizungsanlagen, die älter als 15 Jahre sind, verbrauchen in der Regel mehr Energie und sind somit weniger effizient als moderne. Daher ist der Austausch alter Anlagen durch neuere, energieeffiziente Modelle eine wichtige Maßnahme, um die Energieeffizienz von Immobilien zu verbessern.
Moderne Heizungsanlagen, wie zum Beispiel sogenannte Brennwertkessel oder Wärmepumpen, verbrauchen weniger Energie und können somit zu erheblichen Kosteneinsparungen beitragen. Darüber hinaus sind neue Heizungsanlagen mitunter umweltfreundlicher, beispielsweise, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Immobilienverwalter sollten daher regelmäßig die Heizungsanlagen ihrer Immobilien überprüfen und gegebenenfalls auf modernere Modelle umsteigen, um die Energieeffizienz zu erhöhen.
Intelligente Steuerungssysteme sind eine weitere Möglichkeit, um die Energieeffizienz von Immobilen zu verbessern. Sie ermöglichen eine automatische und bedarfsgerechte Regelung von Heizung, Kühlung und Beleuchtung in Abhängigkeit der Raumtemperatur, der Personenanzahl im Raum und anderen Faktoren. Durch die bedarfsgerechte Regelung wird der Energieverbrauch reduziert und somit die Energieeffizienz erhöht.
Es gibt verschiedene Systeme, wie:
Obwohl die Installation intelligenter Steuerungssysteme zunächst höhere Kosten verursachen kann, zahlt sie sich langfristig aus. Der Grund: Eine gesteigerte Energieeffizienz führt zu weniger Verbrauch, was mitunter Kosteneinsparungen bringt.
Verwaltende können Schulungen und Informationsveranstaltungen organisieren, um ihnen Energiespartipps und -tricks zu vermitteln und auf den bewussten Umgang mit Energie hinzuweisen.
Die Kosten für die Verbesserung der Energieeffizienz von Immobilien können oft hoch sein. Daher sollten Immobilienverwalter die Eigentümer durch Schulungen dafür sensibilisieren, dass die Ergebnisse dieser Maßnahmen in der Regel nicht sofort sichtbar sind, sondern sich eher langfristig durch Kosteneinsparungen auszahlen.
Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten, die Energieeffizienz von Immobilien zu verbessern. Eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen, wie der Verwendung erneuerbarer Energien, der Verbesserung der Wärmedämmung, dem Austausch alter Heizungsanlagen, der Installation intelligenter Steuerungssysteme und der Schulung und Sensibilisierung der Bewohner und Eigentümer, kann zu einer erheblichen Verbesserung der Energieeffizienz beitragen.
Immobilienverwaltende sollten sich bewusst sein, dass eine höhere Energieeffizienz nicht nur zu Kosteneinsparungen beitragen kann, sondern auch zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und damit zum Umweltschutz. Es ist daher sinnvoll, bei der Planung und Betreibung von Immobilien immer auf eine möglichst hohe Energieeffizienz zu achten.