Der Verteilerschlüssel spielt eine wichtige Rolle bei der Abrechnung der Heizkosten einer Immobilie, die nicht ausschließlich auf Basis des Verbrauchs berechnet werden. In diesem Blogbeitrag erläutern wir, wie sich der Verteilerschlüssel zusammensetzt und welche gesetzlichen Regelungen du beachten solltest.
Der Verteilerschlüssel ist ein Verfahren zur Aufteilung von Nebenkosten. Er dient dazu, den Mietern die Kosten für gemeinschaftlich genutzte Immobilien zuzuordnen. Es gibt dabei einen verbrauchsabhängigen und einen verbrauchsunabhängigen Anteil:
Üblicherweise ist die Aufteilung des Grundkostenanteils zum Verbrauchskostenanteil im Mietvertrag verankert. Sollte eine entsprechende Vereinbarung fehlen, tritt die gesetzliche Regelung in Kraft.
Neben den variablen Kosten, die direkt vom Verbrauch abhängen, fallen bei der gemeinschaftlichen Nutzung von Einrichtungen auch Fixkosten an. Dazu zählen zum Beispiel die Kosten für die Wartung und Reparatur von Heizungsanlagen oder Aufzügen. Diese Fixkosten werden in der Regel nach einem verbrauchsunabhängigen Schlüssel auf die einzelnen Mietparteien verteilt. Dadurch soll unter anderem sichergestellt werden, dass jeder Mieter den gerechten Anteil an den gemeinschaftlichen Kosten trägt.
Größere Wohnungen haben in der Regel größere oder mehr Heizkörper, die mehr Energie verbrauchen. Um hier eine faire Verteilung der Kosten zu gewährleisten, kann ein verbrauchsunabhängiger Schlüssel verwendet werden, der die Wohnungsgröße berücksichtigt. In der Regel ist der Verteilerschlüssel innerhalb eines Hauses jedoch derselbe.
Ein weiterer Grund für den verbrauchsunabhängigen Teil des Verteilerschlüssels ist die Berücksichtigung von individuellen Besonderheiten, die den Verbrauch beeinflussen können. In manchen Fällen benötigt eine Mietpartei aufgrund bestimmter Umstände mehr oder weniger Energie als andere Parteien. Zum Beispiel aufgrund der Lage innerhalb eines Hauses. So benötigen beispielsweise mittig gelegene Wohnungen weniger Energie, weil sie nicht so schnell auskühlen und Mieter in äußeren Wohnungen müssen mitunter mehr heizen. Der verbrauchsunabhängige Anteil berücksichtigt diese Faktoren.
Hier sind die am häufigsten verwendeten Verteilerschlüssel für verbrauchsunabhängige Nebenkosten:
Die genannten Verteilerschlüssel sind eine Empfehlung, keine Pflicht.
Der Verteilerschlüssel wird durch mehrere Gesetze näher definiert:
Der § 556a im Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt den Abrechnungsmaßstab für Betriebskosten. Dabei müssen verbrauchsunabhängige Faktoren berücksichtigt werden, um eine gerechte Kostenverteilung sicherzustellen. Falls im Mietvertrag keine Regelung getroffen wird, gibt das BGB einen Verteilerschlüssel anhand der Wohnfläche vor: Je größer der bewohnte Anteil am Wohnhaus ist, desto höher ist auch der zu tragende Anteil an den Gesamtkosten, die für das Haus anfallen.
Beispielrechnung für die Umlage der Nebenkosten über die Wohnfläche:
Gesamtfläche des Hauses: 500 Quadratmeter
Gesamtsumme der Nebenkosten: 10 000 Euro
Nebenkosten je Quadratmeter: 10 000/500 = 20 Euro
Kostenanteil für eine 50m2-Wohnung: 50×20 = 1.000 Euro
Diese Rechnung ist nur ein Beispiel. Die tatsächlichen Werte können abweichen.
Die Heizkostenverordnung (HeizkostenV) regelt speziell die Verteilung der Kosten für Heizung und Warmwasser in Wohngebäuden, die sogenannten warmen Betriebskosten. Sie müssen grundsätzlich zu mindestens 50 Prozent und zu maximal 70 Prozent verbrauchsabhängig verteilt werden. Der verbrauchsunabhängige Anteil darf hingegen höchstens 50 Prozent und muss mindestens 30 Prozent betragen. Dabei sind auch hier Faktoren wie Wohnungsgröße oder Anzahl der Bewohner zu berücksichtigen.
In der Betriebskostenverordnung (BetrKV) sind die Kosten definiert, die den Mietern in Rechnung gestellt werden können. Dabei wird die Verwendung eines Verteilerschlüssels vorausgesetzt, jedoch ohne explizite Vorgabe. Um eine faire Verteilung der Kosten sicherzustellen, müssen auch in diesem Fall verbrauchsunabhängige Faktoren berücksichtigt werden.
Der Verteilerschlüssel ist ein Instrument zur Verteilung von Nebenkosten in einer Immobilie. Neben dem verbrauchsabhängigen Teil spielt auch der verbrauchsunabhängige Teil eine wichtige Rolle. Dieser berücksichtigt Faktoren wie die Wohnungsgröße und individuelle Besonderheiten. Dabei sind die gesetzlichen Regelungen im BGB, in der Heizkostenverordnung und der Betriebskostenverordnung zu beachten.